Trentino: Problembärin wird doch nicht getötet

Trentino: Problembärin wird doch nicht getötet
Sie hatte am 22. Juni einen 59-jährigen Mann und seinen 28-jährigen Sohn im norditalienischen Trentino angegriffen.

Eigentlich sollte die Bärin sterben. Sie hatte am 22. Juni einen 59-jährigen Mann und seinen 28-jährigen Sohn im norditalienischen Trentino angegriffen. Die Trentiner Behörden zeigen sich gnadenlos und verhängten per Erlass die Todesstrafe über das Tier. Die italienische Regierung erhob Einspruch, den das Verwaltungsgericht nun angenommen hat. Der Problembärin dürfte der Tod erspart bleiben.

"Unser Ziel ist, das bestmögliche Zusammenleben zwischen Mensch und Tiere zu ermöglichen. Die Tötung der Bärin ist eine übertriebene Maßnahme, wenn man den Vorfall betrachtet", sagte der italienische Umweltminister Sergio Costa. Die 14 Jahre alte Bärin, die unter dem Code "Jj4" bekannt ist, sei bisher nie aggressiv gewesen und habe wahrscheinlich die Männer aus Sorge um ihre Jungen angegriffen. Das Tier wird zurzeit noch gesucht.

Der Naturschutzverband Legambiente beauftragte seine Anwälte, den Trentiner Landeshauptmann anzuzeigen. Tierschützer hatten sich von Anfang an auf die Seite der Bärin gestellt, die am 22. Juni einen 59-Jährigen und seinen 28-jährigen Sohn im Tal Val di Sole angegriffen hatte. Der Vater erlitt bei dem Vorfall Knochenbrüche am Bein und tiefe Wunden. Der Sohn kam mit oberflächlichen Verletzungen davon.

Im Trentino leben rund 90 Bären in freier Wildbahn. Manchmal dringen sie in Wohngebiete ein und attackieren Nutztiere. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts waren im Jahr 1999 ein Dutzend Bären aus Slowenien in die Region gebracht und ausgesetzt worden.

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