Soldaten eroberten Gefängnis mit Pool, Nachtclub und Zoo zurück

Die venezolanischen Behörden holten sich die Kontrolle über das Tocorón-Gefängnis zurück.
Eine mächtige Bande hatte die Strafanstalt im Norden Venezuelas jahrelang kontrolliert. Einige Häftlinge konnten wohl entkommen.

Einen Pool, einen Nachtclub und sogar einen kleinen Zoo soll das Tocorón-Gefängnis im Norden Venezuelas gehabt haben, als 11.000 Soldaten es am Mittwoch stürmten. Auch von Restaurants, Geschäften und Wettzentren wird berichtet.

Die Strafanstalt befand sich davor jahrelang unter der Kontrolle der mächtigen Gefängnisbande Tren de Aragua. Ihr Anführer, Héctor Guerrero Flores, hat die Strafanstalt offenbar zu seinem Operationszentrum gemacht.

Acht bis zehn Dollar Bestechungsgeld pro Woche

Laut El Pais mussten die rund 6.000 Insassen ihm jede Woche zwischen acht und zehn Dollar Bestechungsgeld zahlen, um am Leben zu bleiben – ein System, das in vielen venezolanischen Gefängnissen angewendet wird. Neben den Erpressungen soll Tren de Aragua auch an Entführungen, Menschenhandel sowie Waffen- und Drogenhandel beteiligt sein.

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