Südkorea spricht von "zweiter Welle" bei Coronavirus-Infektionen

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Eines der Vorzeigeländer bei der Bekämpfung des Coronavirus muss nun neue Abstandsregeln in Erwägung ziehen.

Südkoreanische Behörden haben erstmals offiziell eingestanden, dass es im Land eine "zweiten Welle" von Corona-Infektionen gibt. "Wir glauben, dass die zweite Welle mit den Ferien im Mai begonnen hat", sagte am Dienstag Jung Eun Kyeong, der Leiter des südkoreanischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention. Innerhalb von 24 Stunden habe es landesweit erneut 46 neue Fälle gegeben.

Einer der ersten Infektionsherde

Das asiatische Land war nach China zu einem der ersten Infektionsherde geworden. Es bekam das neuartige Coronavirus in der Folge aber durch ein umfangreiches Programm zur Fallverfolgung, Testung und Behandlung der Infizierten unter Kontrolle, ohne auf Ausgangssperren zurückgreifen zu müssen.

Anfang Mai wurden die Abstandsregeln gelockert. In den vergangenen Wochen meldeten die Behörden jedoch immer wieder 35 bis 50 neue Fälle von SARS-CoV-2 pro Tag, hauptsächlich in der Hauptstadtregion Seoul, wo die Hälfte der südkoreanischen Bevölkerung lebt.

Beunruhigender Trend

Seouls Bürgermeister Park Won Soon hatte am Montag gewarnt, dass die Stadt wieder strenge Abstandsregeln erlassen müsste, wenn die Zahl der Neuinfektionen an drei Tagen in Folge 30 überschreite. Am Dienstag wurden in der Stadt Seoul sechs Fälle gemeldet. Wenn sich der aktuelle Trend fortsetze, könne die Zahl der täglichen Neuinfektionen in einem Monat bei "rund 800 pro Tag" liegen.

Der südkoreanische Präsident Moon Jae In sagte, er sei "zuversichtlich", dass das Virus "immer noch kontrolliert werden kann". Wenn Regierungsrichtlinien und grundlegende Desinfektionsregeln eingehalten würden, ließen sich Übertragungen verhindern, das hätten die vergangenen fünf Monate gezeigt. Bisher wurden in Südkorea 12.484 Corona-Fälle nachgewiesen.

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