Wenn im spanischen Ferienhaus plötzlich ein Fremder wohnt

Wenn im spanischen Ferienhaus plötzlich ein Fremder wohnt
Bislang erlaubte eine Gesetzeslücke "Okupas" in Spanien, also die Besetzung leerstehender Wohnungen und Häuser. Weil Betrüger das ausnutzen, geht die Regierung dagegen vor.

Aus Madrid Stefanie Claudia Müller

Was dem Österreicher Peter König (Name geändert) auf Mallorca passierte, kam ihm – im übertragenen Sinne – spanisch vor. Als er vor zwei Jahren in seiner Ferienwohnung nach dem Rechten schauen wollte, hauste dort eine fremde Person. Sie hatte sogar das Türschloss getauscht, sodass König seine Eigentumswohnung nicht einmal betreten konnte. Es dauerte fast ein ganzes Jahr, Rechtsanwaltskosten und ein Gerichtsverfahren, bis er die „Besetzerin“ los war.

Basis dafür war ein älteres Gesetz, das Menschen ein prinzipielles Wohnrecht einräumt, wenn sie mehr als 48 Stunden in den Räumlichkeiten sind, ohne dass irgendjemand Einspruch erhebt. In Spanien nutzen Betrüger das massiv aus: 2022 gab es in Spanien 16.726 Anzeigen wegen Usurpations- und Einbruchsdelikten in diesem Zusammenhang – „Okupas“ werden diese illegalen Besetzungen dort genannt.

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Nach der Corona-Pandemie sind die Fälle zwar weniger worden – „damals gab es natürlich wegen der vielen leer stehenden Objekte mehr Probleme“, erklärt Makler Timo Weibel von Porta Mallorquina –, dennoch ist Spanien wegen des Massentourismus ein heißes Pflaster für Betrüger.

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