Tatverdächtiger von Solingen kaufte Messer am Tag des Anschlags
Der mutmaßliche Attentäter in der deutschen Stadt Solingen hat das Tatmesser erst am Tag des Anschlags in einem örtlichen Geschäft gekauft.
Der berichtete der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul nach dpa-Informationen am Donnerstag in einer nicht öffentlichen Sitzung des Innenausschusses des Düsseldorfer Landtags. Unterdessen sucht die Polizei erneut nach dem zweiten Handy des Verdächtigen.
Solingen: Verdächtiger kaufte Messer in örtlichem Geschäft
Wie Reul dem Vernehmen nach ausführte, gibt es Videoaufnahmen aus dem Geschäft, in dem der Verdächtige das Messer kaufte. Auf den Bildern sei der mutmaßliche Täter auch mit einem Handy zu sehen, das man noch sucht. Dafür war am Donnerstag auch eine Fläche in Solingen gerodet worden. Ein Handy, das man bereits entdeckt hatte, sei zerstört gewesen, so Reul.
Das wohl absichtlich beschädigte Handy war auf einer Wiese gefunden worden. Ermittler suchen auch öffentlich auf dem Fahndungsportal der Polizei Nordrhein-Westfalen nach dem zweiten Smartphone und einer Armbanduhr.
Der Minister verriet in der vertraulichen Runde der Innenpolitiker im Landtag unterdessen auch neue Details zu einem Bekennervideo, das über Kanäle der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) verbreitet worden war: Das Video sei tatsächlich in Solingen gedreht worden. Es sei inzwischen von den Sicherheitsbehörden gelöscht worden und nicht mehr zu finden.
Wie die Videodatei vom Attentäter zum IS gelangte, werde noch ermittelt.
Bei dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag in Solingen hatte ein Angreifer vor knapp fünf Wochen am Abend des 23. August bei einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Mutmaßlicher Attentäter ist der 26-jährige Syrer Issa Al H., der unter Mordverdacht in Untersuchungshaft sitzt.
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