Silvesternacht in Mailand: 18 Verdächtige nach Übergriffen
Die Ermittlungen wegen der sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht laufen weiter auf Hochtouren. 18 junge Männer, darunter drei Minderjährige, werden verdächtigt, vor dem Mailänder Dom mehrere Frauen belästigt und genötigt zu haben. Es handelt sich um Italiener und Nordafrikaner im Alter von 15 bis 21 Jahren.
Zwei der Verdächtigen - 18 und 20 Jahre alt - wurden am Mittwoch in Mailand und in Turin nach Hausdurchsuchungen festgenommen. Bei diesen suchte die Polizei nach Kleidung, die die mutmaßlichen Täter zu Silvester trugen, um sie mit Videoaufnahmen abzugleichen. Die aus dem Ausland stammenden Männer wurden verhaftet, weil laut den Ermittlern konkrete Fluchtgefahr bestand. Ihnen wird sexuelle Gewalt in der Gruppe und Überfall vorgeworfen.
"Überall Hände gespürt"
Die Ermittler gehen insgesamt neun Anzeigen von Frauen wegen sexueller Belästigung nach. Bei den Opfern handelt es sich um junge Frauen, darunter zwei deutsche Touristinnen. Die Frauen seien aus der Menge heraus attackiert worden, einer seien die Kleider zum Teil zerrissen worden.
Eine der deutschen Touristinnen hatte gegenüber italienischen Medien berichtet, überall Hände gespürt zu haben. Sie habe danach unter Schock gestanden und sei nachts zitternd aufgewacht. Die Polizei habe in der Tatnacht nichts unternommen.
Videoaufnahmen des Silvesterabends zeigen Gruppen von Jugendlichen, die auf die jungen Frauen losgehen. Mailands Bürgermeister Giuseppe Sala hatte die Übergriffe verurteilt. Das sei "unserer Stadt nicht würdig", sagte er.
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