Wie eine iPhone-Funktion (angeblich) die Signal-Affäre auslöste

Ein Journalist landete versehentlich im Gruppenchat von Trumps-Beratern.
Peinlich genug, wenn man unabsichtlich einen Freund hinzufügt, der nicht für den Gruppenchat vorgesehen war. Noch peinlicher ist es, wenn der Gruppenchat wichtige politische Berater umfasst.
Beim sogenannten Signal-Gate fügte Donald Trumps Sicherheitsberater Mike Waltz im Februar 2025 versehentlich Jeffrey Goldberg, den Chefredakteur des Magazins The Atlantic, in eine Chatgruppe, in der die führenden US-Regierungsmitglieder konkrete Angriffspläne gegen die Houthi-Miliz besprachen.
Goldbergs Berichte darüber sorgten für großes Aufsehen und warfen die Frage auf, wie es überhaupt zu einem solchen Fauxpas kommen konnte. Schuldzuweisungen gibt es viele – das Weiße Haus hat insbesondere die automatische iPhone-Funktion im Visier.
Faupax um Signal-Chatgruppe: Falsch gespeichert
Laut einigen Berichten soll Mike Waltz die Nummer von Jeffrey Goldberg über einige Umwege erhalten haben. Im Oktober 2024 hatte Goldberg Trumps Wahlkampfteam wegen eines Artikels kontaktiert.
Die Anfrage des Journalisten landete bei Trump-Sicherheitssprecher Brian Hughes, der die Mail mitsamt Signatur und Telefonnummer kopierte und sie wiederum an Waltz weiterleitete, schreibt der Tagesanzeiger. Daraufhin soll Mike Waltz die Nummer von Goldberg unter Hughes' Namen gespeichert haben. Dieses Missgeschick soll dazu geführt haben, dass Journalist Goldberg dem Signal-Chat letztlich hinzugefügt wurde.
Das iPhone soll schuld sein
Die Trump-Regierung macht jedoch das iPhone für das Fiasko verantwortlich, wie der Guardian berichtet. Das iPhone habe angeblich angenommen, dass die Nummer einem bereits vorhandenen Kontakt – Brian Hughes – gehöre und diese automatisch hinzugefügt.
Dies ist allerdings nicht ganz möglich: Siri-Vorschläge werden in den Kontakten angezeigt, müssen jedoch aktiv angetippt und einem Kontakt zugeordnet werden. Bei WhatsApp oder Signal werden diese erst sichtbar, wenn sie tatsächlich so gespeichert wurden. Mike Waltz dürfte dem Vorschlag zugestimmt haben, berichtet unter anderem der Stern.
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