Sieben Frauen in peruanischem Dorf als "Hexen" ausgepeitscht

Symbolbild
Sie wurden von Bauernpatrouillen entführt, aufgehängt und geschlagen. Erst durch Videos im Netz begannen die Ermittlungen.

Sieben Frauen sind in einem abgelegenen peruanischen Andendorf entführt und wegen des Vorwurfs der "Hexerei" ausgepeitscht worden. Sogenannte Bauernpatrouillen hätten die Frauen Ende Juni in Chillia gefangen genommen und zwei Wochen lang festgehalten, nachdem Bewohner des Dorfes erkrankt oder gestorben waren, teilten die peruanische Staatsanwaltschaft und die Ombudsfrau für Menschenrechte, Eliana Revollar, mit. Es wurden Ermittlungen eingeleitet.

Nackt verhört

Die peruanischen Behörden waren auf den Fall aufmerksam geworden, als in Onlinenetzwerken ein Video der Misshandlungen auftauchte. Auf diesem war zu sehen, wie eine der Frauen an einem Fuß aufgehängt und ausgepeitscht wurde. Eine weitere wurde nackt verhört.

Nachdem die Regierung eingeschritten war, wurden die Frauen freigelassen. Sie sind laut Medienberichten zwischen 43 und 70 Jahre alt. Ein Mann wurde von der "Bauernpatrouille" demnach ebenfalls festgenommen. Es gab aber keine Hinweise darauf, dass auch er misshandelt wurde.

Selbsternannte Ordnungshüter

Die "Bauernpatrouillen" wurden vor mehr als vier Jahrzehnten in Peru eingeführt, ursprünglich um Viehdiebstähle zu verhindern. Inzwischen fungieren sie in Teilen des ländlichen Perus als eine Art Ordnungshüter.

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