Sechs Tote bei schwerem Zugsunglück in Dänemark
Bei einem Zugsunglück auf der Brücke über den Großen Belt (Storebælt) in Dänemark sind Mittwochfrüh sechs Menschen ums Leben gekommen. 16 weitere verletzt worden - das sei der vorläufige Stand, teilte die Polizei der Region Fünen (Fyn) am Mittwochvormittag mit. Nach Angaben der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau handelte es sich um das schlimmste Zugsunglück des Landes seit 1988.
Der Zug war gegen 7.30 Uhr laut Polizeiangaben von einem Gegenstand getroffen worden und hatte hart bremsen müssen. Der DSB zufolge waren 131 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder an Bord.
Ein per Güterzug transportierter leerer Lastwagen könnte das Zugsunglück mit sechs Toten in Dänemark ausgelöst haben. Bo Haaning von der zuständigen Unfallkommission sagte laut der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau, der Trailer sei Mittwochfrüh vermutlich umgekippt oder von dem Güterzug heruntergeweht worden. Er habe den entgegenkommenden Schnellzug entweder frontal oder seitlich gerammt.
Genaueres zur Unfallursache gebe es aber noch nicht. Zum Unglückszeitpunkt hatte es heftig über Teilen Skandinaviens gestürmt, auch über dem Großen Belt.
Die 18 Kilometer lange Brücke über den Großen Belt und die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden wurden wegen heftigen Windes für den Autoverkehr gesperrt. Am Vormittag war die Storebæltbrücke zumindest in einer Richtung wieder befahrbar.
Zuvor hatte heftiger Wind bereits in weiten Teilen Skandinaviens zu Stromausfällen und Verkehrsbehinderungen geführt. Auch der Fährverkehr wurde durch den Sturm beeinträchtigt. In Schweden waren am Mittwochmorgen wegen umgestürzter Bäume mehr als 100.000 Haushalte ohne Strom.
Die Brücke über den Storebælt verbindet die dänischen Inseln Fünen und Seeland (Sjælland) und ist damit einer der wichtigsten Verkehrswege Dänemarks. Auf Seeland liegt auch Kopenhagen. Viele Reisende nutzen die Brücke, wenn sie mit dem Auto aus Deutschland in die dänische Hauptstadt oder in Richtung Schweden fahren.
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