Schweineköpfe vor Pariser Moscheen: Elf Männer festgenommen

Eine Frau betritt die Moschee Al-Islah durch einen verzierten Eingang.
Die Verdächtigen wurden in Serbien festgesetzt. Nach dem Anführer wird noch gesucht.

Mehrere Wochen nach dem Auffinden von Schweineköpfen vor Moscheen im Großraum Paris sind in Serbien elf Männer festgenommen worden. Sie stünden im Verdacht, sich in Frankreich wie auch in Deutschland an Hass schürenden Aktionen beteiligt zu haben, teilte die Polizei in Belgrad am Montag mit.

Es werde noch nach dem serbischen Anführer der Bande gesucht, der "auf Anweisung eines ausländischen Geheimdienstes" gehandelt habe, wie die serbische Polizei erklärte. Zu welchem Land dieser Geheimdienst gehören soll, teilte sie dabei nicht mit.

Der Fund der Schweineköpfe hatte zahlreiche empörte Reaktionen ausgelöst. Schweine gelten im Islam als unreine Tiere, der Verzehr ihres Fleisches ist untersagt. Der französische Innenminister Bruno Retailleau hatte die Vorfälle als "unerträgliche Provokation" bezeichnet.

Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit in neun Fällen, die als Versuche der Destabilisierung gelten und von Beobachtern Russland zugeschrieben werden.

Neben den Schweineköpfen vor den Moscheen geht es auch um Farbschmierereien an mehreren jüdischen Einrichtungen in Paris. 

Im Juni waren in Frankreich bereits drei Serben festgenommen worden, die im Verdacht stehen, eine Holocaust-Gedenkstätte, zwei Synagogen und ein koscheres Restaurant mit grüner Farbe beschmiert zu haben. Sie sollen den Auftrag jedoch lediglich wegen der Aussicht auf eine finanzielle Entlohnung ausgeführt haben, ohne sich der geopolitischen Zusammenhänge bewusst gewesen zu sein.

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