Schneefälle: Flugbetrieb in München eingestellt, Probleme auch in der Schweiz
Schnee und Eis haben nicht nur in Österreich für massive Probleme gesorgt, auch in Bayern kam es zu großen Beeinträchtigungen. Am Münchner Flughafen ist der Flugbetrieb vorübergehend eingestellt worden, wie ein Sprecher am Morgen mitteilte. Das Bundesliga-Heimspiel von FC Bayern München gegen den 1. FC Union Berlin am Nachmittag wurde abgesagt. Zahlreiche Bahnstrecken rund um die Landeshauptstadt München mussten gesperrt werden.
In Ulm und in München übernachteten Fahrgäste in Zügen. Der starke Schneefall führt zu langen Staus auf den Autobahnen. Auch in anderen Bundesländern bekamen die Menschen die Folgen zu spüren.
Flugbetrieb in München bis Sonntag eingestellt
Wie ein Sprecher des Flughafens München mitteilte, ist der Flugbetrieb bis Sonntag, 6.00 Uhr eingestellt worden. Der Winterdienst sei im Einsatz, um wieder einen sicheren Betrieb zu ermöglichen. 760 geplante Flügen wurden annulliert. Passagieren wird empfohlen, sich vor ihrer Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren.
Die schneebedingte Einstellung des Flugbetriebs in München hat auch am Frankfurter Flughafen für Verzögerungen gesorgt. Rund 20 Maschinen, die eigentlich in München hätten landen sollen, seien nach Frankfurt umgeleitet worden, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Samstagvormittag.
Fußball-Spiel abgesagt
Wegen des Wetter-Chaos kann das Bundesliga-Heimspiel des deutschen Fußball-Meisters FC Bayern München gegen den 1. FC Union Berlin am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) nicht stattfinden. Das teilten der Bundesligist aus Berlin und die Münchener Verkehrsbetriebe mit. Aufgrund von Sicherheitsrisiken für alle Beteiligten wurde entschieden, das Spiel nicht anzupfeifen, hieß es.
Wegen der Rasenheizung in der Allianz Arena ging es in erster Linie nicht um die Bespielbarkeit des Platzes, sondern um die Sicherheit und vor allem die Anreise der Zuschauer und Zuschauerinnen, die teils von weiter weg nach München kommen. In München blieb auch der Tierpark Hellabrunn angesichts der starken Schneefälle am Samstag geschlossen. Die Sicherheit auf den Wegen sei beeinträchtigt, hieß es. Die Stadt riet Bürgern, generell Park- und Grünanlagen zu meiden. Auf dem Messegelände entfielen den Angaben nach wegen des eingeschränkten Verkehrs die Messen Heim+Handwerk und Food&Life.
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Probleme bei der Bahn
Nach Infos der Bahn fallen im Fernverkehr die Verbindungen von der bayerischen Landeshauptstadt nach Salzburg, Innsbruck, Nürnberg, Stuttgart und Lindau aus. Die Bahn gehe davon aus, dass die Einschränkungen den ganzen Samstag andauern würden. "Wir empfehlen, Reisen von und nach München zu verschieben", sagte die Sprecherin.
Wie ein dpa-Reporter berichtete, musste in den frühen Morgenstunden ein Zug aus Stuttgart kommend am Ulmer Hauptbahnhof zum Übernachtungs-Zug umfunktioniert werden. Auch am Münchner Hauptbahnhof stellte die Deutsche Bahn einen Zug für gestrandete Fahrgäste bereit.
U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen fuhren am Samstag in der bayerischen Landeshauptstadt zunächst nicht mehr. In Augsburg wurde der öffentliche Personennahverkehr ebenfalls eingestellt.
Probleme auch auf deutschen Straßen
Der starke Schneefall verursacht in Bayern lange Staus auf den Autobahnen. Auf der A8 in Richtung Salzburg erstrecke sich nahe München ein Stau bereits auf 30 Kilometer, sagte eine Sprecherin des ADAC am Samstagvormittag. Deutschlandweit gebe es aktuell 96 Staus mit mehr als zehn Kilometern Länge - sämtliche in Bayern. Auch die A6 und die A9 seien stark betroffen.
Der Automobilclub empfehle, vorübergehend auf nicht notwendige Autofahrten zu verzichten und wenn, dann nur mit Winterausrüstung zu fahren, sagte die Sprecherin. Die Polizei von Oberbayern Süd forderte die Bevölkerung auf, zu Hause zu bleiben.
In Baden-Württemberg ist bei einem Unfall auf schneeglatter Straße ein 54 Jahre alter Autofahrer gestorben. Wie die Polizei am Samstag mitteilte, war der Mann ins Schleudern geraten und nach einer 180-Grad Drehung in Emmingen-Liptingen auf die Gegenfahrbahn gekommen. Dort stieß er am Freitagabend mit einem Kleintransporter zusammen.
Wintereinbruch führte auch in der Schweiz zu Problemen
Starker Schneefall in der Nacht auf Samstag hat auch in der Schweiz zu erheblichen Verkehrsproblemen geführt. Im Graubünden musste der Bahnverkehr unterbrochen werden. Am Flughafen Zürich wurden am Samstagmorgen wegen Schneefalls 22 Abflüge und 21 Ankünfte annulliert. So fielen Flüge der Swiss nach Berlin und in das vom Schnee besonders betroffene München aus. Auch Flüge nach Brüssel und London konnten nicht durchgeführt werden.
Flughafen-Mediensprecherin Elena Stern sagte dazu auf Anfrage, der Winterdienst sei die ganze Nacht lang mit der Schneeräumung beschäftigt gewesen. Es kam auch zu Verspätungen, denn die Flugzeuge mussten enteist werden.
Der Wetterdienst SRF Meteo meldete am Samstagmorgen, in der Nacht auf Samstag habe es in Zürich-Kloten 15 Zentimeter Neuschnee gegeben. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung erhöhte am Samstag die Gefahr von Lawinen in Teilen der Schweiz. In Graubünden und im südlichsten Teil des Wallis herrscht große Lawinengefahr (Stufe 4 von 5). Oberhalb von 2.200 Metern seien der viele Neuschnee und die umfangreichen Triebschneeansammlungen "störanfällig", hieß es.
Bahnverkehr auch in der Schweiz behindert
Die starken Schneefälle brachten auf der Schiene die Räthische Bahn (RhB) aus dem Takt. Mehrere Strecken der Bahn im Kanton Graubünden waren am Samstagmorgen unterbrochen oder nur beschränkt befahrbar. Eine Ersatzbeförderung war nur sehr eingeschränkt möglich. Unterbrochen war die Arosalinie von Chur nach Arosa, die Linie war ohne Strom. Auf der Albulalinie war der Streckenabschnitt zwischen Bergün und Samedan unterbrochen. Weitere Einschränkungen bestanden im Oberengadin.
Auch der Bahnverkehr ins Ausland war am Samstagmorgen teils gestört. So geriet der Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Deutschland ins Stocken: Die Strecke nach München war unterbrochen, der Verkehr nach Stuttgart war laut SBB eingeschränkt. Auf der Linie von Zürich über St. Margrethen SG nach München fuhr am Samstagmorgen ab St. Margrethen kein Zug mehr, wie die SBB mitteilten.
Schneefälle in Schottland
Aber auch im Norden Europas werden Probleme gemeldet. Der Flughafen in der schottischen Stadt Glasgow hat seinen Betrieb am Samstag wegen starker Schneefälle bis auf Weiteres eingestellt. Der Schneefall sei stärker als vorhergesagt, hieß es zur Begründung in einer Mitteilung des Glasgow Airports auf X (vormals Twitter). "Unsere Winter-Teams haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet und wir hoffen, den Betrieb so bald wie möglich wieder aufnehmen zu können", hieß es weiter.
Fluggäste wurden gebeten, sich bei ihrer Airline über Aktualisierungen zu informieren. Der britische Wetterdienst Met Office hatte am Samstag Warnungen vor Eis und Schnee für Teile Schottlands sowie die gesamte Ostküste Englands und den Südwesten Englands ausgegeben.
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