Rekord: Tscheche trug 216 Liter Bier auf Berggipfel

Rekord: Tscheche trug 216 Liter Bier auf Berggipfel
Der Mann bewältigte die 1.250 Meter lange Strecke mit einem Holzgerüst auf seinem Rücken und schrub damit Geschichte.

Ein Tscheche hat auf seinem Rücken die Last von 432 Bierdosen auf den Gipfel des Bergs Radhost in den Beskiden getragen. Der 52 Jahre alte Zdenek Pacha habe sich damit in das tschechische Buch der Rekorde eingeschrieben, teilte der herausgebende Verlag am Freitag mit. Das Gesamtgewicht der Fässer und eines Tragegestells aus Holz habe 256 Kilogramm betragen.

Die 1.250 Meter lange Strecke zur Statue einer slawischen Gottheit habe Pacha in drei Stunden und fünf Minuten zurückgelegt. Am schwersten sei es, erst einmal in Bewegung zu kommen, sagte Pacha, danach gehe es. Vorausgegangen war demnach ein hartes Training. Bier ist das Nationalgetränk in dem EU-Mitgliedstaat. Im vorigen Jahr trank der Durchschnitts-Tscheche rund 142 Liter des Gerstensafts. Der Berg Radhost - auf Deutsch Radhoscht oder Radegast - ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Bier hat die Kultur Tschechiens über die Jahrhunderte geprägt, vor allem das Pils ist ein weltweiter Exportschlager. Angefangen hat dies übrigens mit dem "Bier-Wunder" von Pilsen im Jahre 1842:

Jahrhundertelang hatten die Bürger der Stadt obergäriges, trübes und dunkles Bier getrunken. Als die Qualität nicht mehr stimmte, schütteten erboste Bürger das Bier auf dem Marktplatz aus, zerschlugen die Fässer und warfen den Brauer in einen der vier Flüsse, die durch Pilsen fließen. Einer der Ratsherren bekam den Auftrag, durch Europa zu reisen, um Know-how zu sammeln.

In England entdeckte er eine neue Methode, das Malz heller zu rösten. Aus Bayern brachte er den jungen Josef Groll mit, der untergärige Hefen (Saccharomyces carlsbergensis) verwendete, die sich in eisgekühlten Kellergewölben am wohlsten fühlen. Hinzu kam das weiche Pilsner Wasser, das bis heute aus Brunnen in einer Tiefe von 100 Metern gewonnen wird.

Heute machen Biere nach Pilsner Art gut zwei Drittel der Weltproduktion des Gerstensafts aus. Doch als das erste Fass am Sankt Martinstag des Jahres 1842 angeschlagen wurde, herrschte bei den Bürgern der Stadt erst einmal Entsetzen, da man sich dunkles, trübes Bier erwartet hatte. Doch nach der ersten Verkostung des hellen Bieres wandelte sich die Skepsis in Begeisterung. Bis heute, wo der Gerstensaft gar beim Aufstellen von Rekorden hilft.

 

 

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