"Außergewöhnliche Gefahr": Heftiger Regen im Osten Spaniens

Zusammenfassung
- Starke Regenfälle führen in Valencia, Tarragona und Castellon zur Ausrufung der Alarmstufe Rot und zu Überschwemmungen, jedoch ohne größere Schäden oder Verletzte.
- Zivilschutz und Behörden warnen vor außergewöhnlicher Gefahr und rufen zu höchster Wachsamkeit auf; Schulen und öffentliche Einrichtungen bleiben geschlossen.
- Elf Monate nach der Flutkatastrophe mit 236 Toten dauern Proteste gegen das Krisenmanagement und die behördlichen Warnungen an.
Elf Monate nach der Flutkatastrophe in Valencia mit mehr als 230 Toten ist die Provinz im Osten Spaniens erneut von Starkregen getroffen worden. In der Stadt Aldaia, die bei der Flutkatastrophe im Oktober 2024 besonders schlimm betroffen war, trat ein Fluss über die Ufer, wie die Behörden am Montag mitteilten. Auch an anderen Orten kam es zu Überschwemmungen.
An der spanischen Mittelmeerküste sei die Situation nach starken nächtlichen Regenfällen sehr schwierig, warnte die Wetterbehörde Aemet am Montag im Onlinedienst X. Sie hatte bereits am Sonntag die höchste Alarmstufe Rot für den Osten Spaniens ausgerufen. In Tarragona, Castellon und Valencia bestehe bis Montag "außergewöhnliche Gefahr". In Castellon etwa wurden bis zu 180 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden gemessen.
Saragossa unter Wasser
Ein außergewöhnlich starkes Unwetter hat am Wochenende auch die Region Aragón erschüttert und in der Provinzhauptstadt Saragossa zu erheblichen Überschwemmungen geführt. Innerhalb weniger Stunden fielen enorme Regenmengen, Flüsse traten über die Ufer.
Besonders betroffen war der Fluss Huerva, der in mehreren Orten wie Cuarte de Huerva, María de Huerva und La Puebla de Alfidén für massive Überflutungen sorgte. Auch die Krankenhäuser Royo Villanova und Miguel Servet meldeten Wasserschäden. Die Notrufzentrale 112 Aragón verzeichnete über 1.700 Anrufe und koordinierte mehr als 120 Einsätze.
Zivilschutz rief zu "höchster Wachsamkeit" auf
Am Sonntagnachmittag hatte der Zivilschutz die Bewohner der Region angesichts der Unwetterwarnungen zu "höchster Wachsamkeit" aufgerufen. In der Provinzhauptstadt Valencia blieben am Montag Schulen und Hochschulen sowie Bibliotheken, Parks und Friedhöfe geschlossen. In mehreren Städten in der Umgebung von Valencia sowie im Süden Kataloniens wurden ähnliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
Starke Regenfälle hatten Ende Oktober vergangenen Jahres zu massiven Überschwemmungen im Osten und Süden Spaniens geführt, besonders hart traf es die Provinz Valencia. Insgesamt 236 Menschen kamen ums Leben, es war die schlimmste Katastrophe dieser Art in Spanien seit Jahrzehnten. Seitdem gibt es in Valencia immer wieder Proteste. Die Betroffenen kritisieren sowohl die behördlichen Warnungen als auch das Krisenmanagement nach der Katastrophe. Die linke spanische Regierung und die rechte Regionalregierung in Valencia gaben sich gegenseitig die Schuld.
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