Nach Spähvorwürfen: Amazon sperrt Konten der Softwarefirma

Nach Spähvorwürfen: Amazon sperrt Konten der Softwarefirma
Die Clouddienst-Sparte des Weltkonzerns reagierte auf die Recherchen zu dem israelischen Unternehmen.

Nach Vorwürfen der Ausspähung von Oppositionellen und Journalisten mit Hilfe von Pegasus hat der Webdienstleister Amazon die Konten des israelischen Softwareherstellers NSO gesperrt. "Als wir von diesen Aktivitäten erfahren haben, haben wir schnell gehandelt, um die relevante Infrastruktur und Konten abzuschalten", erklärte ein Sprecher des Cloud-Dienstleisters Amazon Web Services (AWS) am Dienstag. Die Nutzungsbedingungen würden Hacking-Aktivitäten ausschließen, sagte er.

Einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge hatte NSO für die Software zuletzt die Cloud-Dienste des großen Anbieters AWS genutzt. Ein internationales Journalistenkonsortium hatte am Sonntag neue Vorwürfe gegen das israelische Unternehmen NSO veröffentlicht. Nach diesen sollen auf Smartphones von zahlreichen Journalisten, Menschenrechtlern und Oppositionellen Spuren von Angriffen mit der Pegasus-Software gefunden worden sein.

NSO hat die Vorwürfe am Sonntag zurückgewiesen. Pegasus werde "ausschließlich an Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste von geprüften Regierungen verkauft, mit dem alleinigen Ziel, durch Verhinderung von Verbrechen und Terrorakten Menschenleben zu retten", hieß es - wie auch bereits nach früheren ähnlichen Vorwürfen.

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