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Mutter rettet Baby vor dem Ertrinken - und stirbt
Nach den verheerenden Überschwemmungen in China konnte das kleine Mädchen lebend geborgen werden.
Nach mehr als 24 Stunden wurde in dem chinesischen Dorf Wangzongdian in der Provinz Henan nach einem Erdrutsch ein Baby lebend aus den Trümmern gerettet, wie BBC berichtet. Die Retter veröffentlichten ein Video dazu.
Die Region Henan hat aufgrund von Rekordniederschlägen massive Überschwemmungen erlebt, bei denen zumindest 33 Tote gemeldet und mehr als 200.000 Menschen aus ihren Häusern evakuiert werden mussten.
Unter den Toten auch die Mutter des geretteten Babys. Das Mädchen soll rund vier Monate alt sein. Es wurde ins Krankenhaus gebracht und blieb offenbar unverletzt.
"Ich hörte die Stimme des Babys, und in diesem Moment waren die Retter gerade angekommen und haben es geschafft, das Kind zu retten", erzählt ein Angehöriger. Die Mutter habe das Kind vor dem Schlamm gerettet, als sie es im richtigen Moment nach oben hielt. Als am Donnerstag die Leiche der Frau gefunden wurde, war diese in einer entsprechenden Position erstarrt.
"Gerade in diesem entscheidenden Moment hatte sie ihr Kind hochgehoben, und deshalb lebt das kleine Mädchen noch", sagte ein Rettungsmitarbeiter zu Reportern.
Suche nach Überlebenden
Regen und die Überschwemmungen haben in der letzten Woche in der ganzen Provinz Chaos angerichtet. Hauptstraßen wurden zu Flüssen, Autos, Schutt und sogar Menschen wurden von schnellen Strömungen mitgerissen. In der Provinzhauptstadt Zhengzhou starben in der Nacht zum Dienstag mindestens zwölf Menschen, als Hochwasser eine U-Bahn-Linie überschwemmte.
Die Rettungsarbeiten in Wangzongdian seien schwierig gewesen, da die einzige Brücke, die in das abgelegene Dorf führt, von den Wassermassen weggeschwemmt worden sei. Rettungskräfte versuchten am Freitag noch immer, Überlebende in der weitläufigen Region zu erreichen, in der mehr als 90 Millionen Menschen leben.

Neuer Starkregen angesagt
Nach den schweren Überschwemmungen in der chinesischen Metropole Zhengzhou ist dort die Zahl der Toten auf 51 gestiegen. Wie das chinesische Staatsfernsehen am Freitag weiter berichtete, wurden die Schäden auf umgerechnet über acht Milliarden Euro beziffert. Zudem warnte das Pekinger Wetteramt vor andauerndem heftigen Regen in der zentralchinesischen Provinz Henan, zu der auch Zhengzhou gehört.
Verantwortlich für die sintflutartigen Regenfälle ist demnach der Taifun "In-Fa", der sich derzeit der chinesischen Ostküste nähert und auch das Wetter tiefer im Landesinneren beeinflusst. Der Sturm bewege sich mit etwa 15 Stundenkilometern nordwestlich und gewinne an Stärke. "In-Fa", der sechste Taifun dieses Jahres, werde voraussichtlich am Sonntag an der Küste der Provinzen Zhejiang und Fujian auf Land treffen.
Die Neun-Millionen-Metropole Zhengzhou war am Dienstag von Wassermassen verwüstet worden. Mehrspurige Straßen hatten sich zum Teil in reißende Flüsse verwandelt. Autos schwammen in den Fluten. Die Wassermassen überschwemmten auch die U-Bahn, wo Hunderte Menschen zeitweise in Zügen und in Tunneln eingeschlossen waren.