Nach Feuer und Bomben-Alarm: Oktoberfest-Gelände wieder offen

Zusammenfassung
- Nach einem Feuer mit Sprengfallen in München blieb das Oktoberfest-Gelände wegen einer unspezifischen Sprengstoffdrohung bis 17.30 Uhr geschlossen.
- Die Polizei prüft Zusammenhänge mit der Antifa und anderen Orten in München, nachdem ein ausgebrannter Transporter und ein Toter gefunden wurden.
- Großeinsatz mit Evakuierungen, Sperrungen und Absuchmaßnahmen im betroffenen Wohngebiet und am Festgelände; Sicherheit hat laut Oberbürgermeister oberste Priorität.
Die Münchner Theresienwiese ist nach einer Bombendrohung wieder für Besucher geöffnet. Um Punkt 17.30 Uhr strömten die wartenden Massen auf die Wiesn, wie dpa-Reporter vor Ort berichteten. Nach der Nachricht, dass das Oktoberfest noch geöffnet werden kann, hatten sich am Mittwochnachmittag die Menschen an den Eingängen gesammelt.
Davor war das Festgelände noch wie ausgestorben gewesen. Die Polizei hatte es mit Spürhunden abgesucht, Besucher und Mitarbeiter mussten die Theresienwiese verlassen. „Das ist wie Samstagmorgen kurz vor der Eröffnung“, sagt eine Wiesn-Bedienung.
Zweifelte Vaterschaft an
Hintergrund war ein Vorfall im Münchner Norden. Dort hatte ein Mann nach ersten Erkenntnissen im Rahmen eines Familienstreits am Morgen ein Wohnhaus in Brand gesteckt und Sprengfallen deponiert. Wie Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, soll er die Vaterschaft für seine Tochter angezweifelt und in diesem Rahmen sogar eine Petition an den bayerischen Landtag gestellt haben.
Neben dem Tatverdächtigen, der sich selbst das Leben nahm, kam ein weiterer Mensch ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich dabei um den 90 Jahre alten Hausbesitzer und Vater des mutmaßlichen Täters handelt. Er sei auf Aufnahmen des abgebrannten Hauses entdeckt worden, das wegen der Hitze aber bis zum frühen Abend noch nicht betreten werden konnte.
Zwei Frauen verletzt
Die 21-Jährige ist eine von zwei verletzten Frauen. Sie war aus dem brennenden Haus gerettet worden. Ihre 81 Jahre alte Oma, die Mutter des Tatverdächtigen, hatte sich den Angaben zufolge im Garten versteckt. Sie sei mittelschwer verletzt, ihre Enkelin leicht.
Polizeikräfte verfolgten den mutmaßlichen Täter dann zu einem nahe gelegenen See, an dem er sich das Leben nahm. Auf dem Weg dorthin hatten Anwohner gehört, wie er Schüsse abgab und womöglich weitere Sprengsätze zündete. Weil dann im Briefkasten eines Nachbarhauses ein Schreiben von ihm gefunden wurde, in dem er auch das Oktoberfest bedrohte, wurde die Wiesn stundenlang geschlossen und nach Sprengsätzen abgesucht.

„Neben vielen Textbausteinen hat es einen Satz gegeben, der uns aufhorchen hat lassen, der davor warnt, nicht auf die Wiesn zu gehen, denn es könnte ein “bombiges Erlebnis„ geben“, sagte Herrmann. Und „wenn jemand schon das eigene Elternhaus in die Luft gesprengt hat“, dann müsse man eine solche Drohung ernst nehmen.
Inzwischen sei klar, dass für die Wiesn keine Gefahr bestanden habe, betonte er: „Man kann da ohne Angst wieder die Wiesn besuchen.“
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