Migrantenboot vor Lampedusa: Zehn Leichen an Bord entdeckt

Migrantenboot vor Lampedusa: Zehn Leichen an Bord entdeckt
Ein Migrantenboot mit 61 Personen wurde am Montag vor der Küste von Lampedusa gerettet. Zehn Menschen wurden tot aufgefunden.

Auf Lampedusa sind in der Nacht auf Dienstag die Leichen von elf Migranten angekommen, die an Bord eines Holzbootes zwischen Libyen und der italienischen Insel entdeckt wurden. An Bord des Bootes befanden sich 51 Menschen, die von der Crew des NGO-Rettungsschiffes "Nadir" in Sicherheit gebracht wurden. Im Unterdeck des Bootes, das bereits mit Wasser vollgelaufen war, befanden sich die elf Leichen.

Notevakuierung 

Zwei bewusstlose Menschen konnten noch lebend aus dem Unterdeck gerettet werden. Zur Rettung einer der beiden Personen musste die Crew das Deck mit einer Axt öffnen, teilte die NGO Resqship, die Betreiberin der "Nadir" mit. Die Überlebenden wurden schließlich von der italienischen Küstenwache an Bord eines Schiffes genommen. Den Migranten zufolge legte das Boot im libyschen Zuwara ab. Die Hälfte der Insassen stammte laut "Resqship" aus Bangladesch, weitere Passagiere kamen aus Pakistan, Syrien und Ägypten.

Einer der Überlebenden wurde wegen schwerer Verbrennungen mit dem Hubschrauber in die Reanimationsabteilung des Krankenhauses von Palermo gebracht. Das Holzboot wurde von der "Nadir" nach Lampedusa geschleppt. Ein fünfköpfiges Team wurde auf der Insel organisiert, um die Leichen zu bergen.

Suche nach Vermissten ging weiter

Vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien geht indes die Suche nach rund 50 Vermissten weiter. Die italienische Küstenwache hatte nach eigenen Angaben dort zwölf Menschen von einem Segelboot gerettet. Ein Insasse kam während des Rettungseinsatzes ums Leben. Die weiteren Menschen an Bord des Bootes werden noch gesucht. Demnach handelt es sich um Personen aus Afghanistan und dem Iran.

Nach Angaben der Küstenwache kam das Segelboot wahrscheinlich aus der Türkei. Französische Segler hatten die Schiffbrüchigen demnach 120 Seemeilen vor der Küste entdeckt, die italienische Küstenwache alarmiert und zwölf Überlebende an Bord genommen. Die Geretteten wurden später auf ein Schiff der Küstenwache gebracht, das sie zum Hafen Roccella Ionica führte.

Die Leichen von sechs Migranten sind inzwischen vor der Küsten der libyschen Stadt Sabratha geborgen worden. Sie wurden an Land gebracht, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA, die sich auf libysche Quellen bezog.

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