Söder warnt Österreich vor Lockerungen

Söder warnt Österreich vor Lockerungen
Während der CSU-Chef weiter auf strenge Regeln drängt, wartet Angela Merkel ab.

Er steht für harte Corona-Maßnahmen, bringt die Impfpflicht ins Spiel – und kritisierte am Donnerstagabend unter anderem Ursula von der Leyen und die österreichischen Lockerungen. Markus Söder mahnte in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ zur Vorsicht, damit kein dritter Lockdown notwendig werde: „Lieber ein Schritt langsamer, als es am Ende wieder zu verstolpern.“

Als Beispiel dafür nannte er Österreich, das auf der einen Seite überlegen würde, ein Bundesland unter Quarantäne zu stellen und andererseits die Maßnahmen zu Lockern. „Die Akzeptanz der Bevölkerung wird dann bei einem neuen Lockdown nicht mehr da sein“, meinte er.

In Bezug auf die kritisierte Impfstoffbeschaffung der EU meinte Söder, dass das Verfahren und die Anschaffung „von vielen Fehleinschätzungen begleitet“ war und zeigte sich enttäuscht.
 

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will hingegen noch abwarten: Knapp eine Woche vor dem nächsten Corona-Treffen von Bund und Ländern ist ihre weitere Strategie noch offen. Was bei den Beratungen am nächsten Mittwoch herauskommen werde, könne sie noch nicht sagen, sagte Merkel am Donnerstagabend in einem Interview der Sender ntv und RTL. „Weil ich mir angucken muss, wie weit ist das britische Virus schon vorgedrungen.“ Sie warnte vor „falschen Hoffnungen“: „Ich sehe ein leichtes Licht am Ende des Tunnels, aber es ist eine unglaublich schwere Zeit.“

Indes hat die deutsche Industrie hat zum Jahresende 2020 einen überraschend starken Dämpfer beim Auftragseingang erhalten. Im Dezember seien im verarbeitenden Gewerbe 1,9 Prozent weniger Aufträge eingegangen als im Monat zuvor, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mit. Analysten wurden vom Ausmaß des Rückschlags überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen Rückgang um 1,0 Prozent erwartet.

Allerdings war der Auftragseingang im November stärker gewesen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Anstieg im Monatsvergleich nach oben, von zuvor 2,3 auf 2,7 Prozent. Im Jahresvergleich stiegen die Aufträge im Dezember um 6,4 Prozent.

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