Marokkos Marine rettet mehr als 800 Menschen aus dem Atlantik

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Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 10. bis zum 17. Juli.

Marokkos Marine hat seit Beginn vergangener Woche 845 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Das berichtete die staatliche Nachrichtenagentur MAP am Dienstag mit Verweis auf eine Quelle aus dem Militär. Demnach wurde während einer Rettungsaktion auch eine Leiche geborgen.

Wie MAP berichtete, handelte es sich bei den meisten Geretteten um Menschen aus Subsahara-Afrika. Etwa die Hälfte von ihnen sei in marokkanischen Hoheitsgewässern vor der Südküste des Landes aufgegriffen worden. Die Zahlen beziehen sich demnach auf den Zeitraum vom 10. bis zum 17. Juli.

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Marokko ist für viele Migranten ein Transitland auf dem Weg nach Europa. Die Kanarischen Inseln liegen nur etwa 150 Kilometer von der Küste des nordafrikanischen Lands entfernt. Die Route über den Atlantik gilt jedoch wegen starker Strömungen als besonders gefährlich. Die Migranten reisen häufig mit unzureichendem Wasservorrat in überladenen Holzbooten, die nicht für die Überfahrt geeignet sind.

Nach Zunahme der Kontrollen auf der Flüchtlingsroute über das Mittelmeer nach Europa stieg die Anzahl der Atlantiküberquerungen ab Ende 2019. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 haben Zahlen des spanischen Innenministeriums zufolge mehr als 7200 Migranten die Kanarischen Inseln per Boot erreicht.

Marokkanische Behörden zufolge wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres 26.000 illegale Einwanderungsversuche unterbunden. Im vergangenen Jahr lag die Gesamtzahl laut Innenministerium bei etwa 71.000.

Die Notruf-Hotline Alarmphone schrieb am Dienstag im Onlinedienst Twitter, bei einem Schiffsunglück vor der Küste der Westsahara seien 24 Menschen ums Leben gekommen. Das Boot sei vor zwei Tagen gekentert, von den 61 Insassen seien 37 gerettet worden. Die marokkanischen Behörden bestätigten die Angaben zunächst nicht.

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