Lyon-Explosion: Ermittler entdecken DNA-Spur auf Sprengsatz

Polizeipatrouille im Zentrum von Lyon.
Der Sprengstoff TATP wurde auch 2015 bei den Terroranschlägen in Paris eingesetzt. Der Hauptverdächtige ist weiterhin flüchtig.

Nach der Explosion eines Sprengsatzes in der ostfranzösischen Stadt Lyon sind neue Hinweise aufgetaucht. Auf dem detonierten Gegenstand - einem Beutel - sei eine DNA-Spur sichergestellt worden, hieß es am Samstag aus Ermittlerkreisen. Es sei aber noch unklar, ob diese von dem Hauptverdächtigen stamme.

Die Ermittler vermuten demnach, dass der Täter kleine Mengen des Sprengstoffs TATP verwendet hatte. Die hochexplosive Substanz wird häufig von Jihadisten eingesetzt, etwa bei den Pariser Anschlägen im November 2015.

Fahndung läuft auf Hochtouren

Die Polizei fahndet unter Hochdruck nach dem Verdächtigen, der den mit Schrauben und Metallkugeln gefüllten Beutel am Freitagabend in einer Fußgängerzone in der Altstadt von Lyon deponiert haben soll. Durch die Explosion waren 13 Menschen leicht verletzt worden. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen versuchten Mordes im Zusammenhang mit einer Terrortat ein.

Die Polizei veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein von einer Überwachungskamera kurz vor der Explosion aufgenommenes Bild des Hauptverdächtigen. Der etwa 30 Jahre alte Mann auf einem schwarzen Mountainbike wurde zum Zeitpunkt der Explosion in der Nähe des Tatorts beobachtet. Die Polizei beschrieb ihn als "gefährlich".

Die Ermittler arbeiteten "mit allen Mitteln daran, den Täter schnell zu identifizieren und festzunehmen", sagte Staatsanwalt Rémy Heitz am Samstag bei einer Pressekonferenz in Lyon. Bisher habe sich niemand zu der Tat bekannt. Nach einem ersten Zeugenaufruf hätten sich "mehrere Dutzend Zeugen" gemeldet, deren Aussagen derzeit ausgewertet würden. Heitz kündigte die Veröffentlichung weiterer Aufnahmen des Verdächtigen an.

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