London: 23 weitere Opfer des Serienvergewaltigers melden sich

Um seine Opfer zu betäuben, hatte sich Zhenhao Zou dem Gericht zufolge das Mittel Butandiol beschafft.
Ein aus China stammender Doktorand wurde wegen Vergewaltigung von zehn Frauen schuldig gesprochen. Es dürften allerdings noch mehr sein.

Zusammenfassung

  • 23 weitere mutmaßliche Opfer des Serienvergewaltigers meldeten sich nach seiner Verurteilung.
  • Der Täter betäubte und vergewaltigte Frauen in seiner Wohnung in London, viele Übergriffe wurden gefilmt.
  • Er wurde schuldig gesprochen in 28 Anklagepunkten, darunter 11 Vergewaltigungen und Drogenbesitz.

Nach der Verurteilung eines Serienvergewaltigers in Großbritannien haben sich bei der Londoner Polizei noch mehr als 20 weitere mutmaßliche Opfer des Mannes gemeldet.

Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, wurde sie nach einem öffentlichen Aufruf von 23 Frauen kontaktiert, die ebenfalls einen sexuellen Übergriff durch den 28-Jährigen vermuten. Der aus China stammende Doktorand war im März wegen der Vergewaltigung von 10 Frauen schuldig gesprochen worden. Das Strafmaß wird im Juni erwartet. 

Frauen in Wohnung betäubt und vergewaltigt

Der Mann hatte junge Frauen aus China auf einen Drink oder zum Lernen in seine Londoner Wohnung geladen, wo er sie dann mit Drogen betäubte und vergewaltigte. Er filmte viele seiner Vergewaltigungen, im Prozess dienten die Videos als Beweise. Nach seiner Verurteilung am 5. März hatte die Metropolitan Police mitgeteilt, sie habe Hinweise auf mehr als 50 weitere mutmaßliche Opfer - und appellierte an die Betroffenen, sich bei der Polizei zu melden. Innerhalb von vier Wochen meldeten sich nun 23 Frauen aus "verschiedenen Teilen der Welt".

London: 23 weitere Opfer des Serienvergewaltigers melden sich

Zhenhao Zou filmte viele seiner Vergewaltigungen, im Prozess dienten die Videos als Beweise.

Übergriffe in London und China

Die meisten mutmaßlichen Übergriffe hätten in London und China stattgefunden, sagte der Ermittler Kevin Southworth. Bisher habe sich keine Frau aus dem nordirischen Belfast gemeldet, wo Zou ab 2017 studiert hatte. 2019 wechselte er dann ans University College in London. Die Polizei schließt laut Southworth auch nicht aus, "dass er überall auf der Welt Straftaten begangen haben könnte".

Auch wegen Drogenbesitzes verurteilt

Der Chinese war am 5. März in 28 Anklagepunkten für schuldig befunden worden, darunter elf Fälle von Vergewaltigung und ein Fall von Freiheitsberaubung. Um seine Opfer zu betäuben, hatte er sich dem Gericht zufolge das Mittel Butandiol beschafft. Er wurde deshalb auch wegen Drogenbesitzes verurteilt. Die Londoner Polizei will der Staatsanwaltschaft nach der Strafmaßverkündung am 19. Juni nun weitere Beweise für einen neuen Prozess übergeben.

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