Aufregung in Kroatien: "Goldenes Horn" ist kein "Horn" mehr
Als inoffizielles Wahrzeichen der Insel Brač zieht das "Goldene Horn" jedes Jahr zahlreiche Touristen an. Doch der berühmte Strand verliert langsam aber sicher seine charakteristische Form.
Dem wollen die Einheimischen nun ein Ende setzen - und starten eine Petition.
Goldenes Horn auf Brač retten
Der 500 Meter lange beigefarbene Kiesstrand erstreckt sich wie ein Wipfel ins Meer - ein einzigartiger Anblick, der sich den Besuchern entlang der kroatischen Adriaküste bietet. Das Goldene Horn (Kroatisch: "Zlati Rat") befindet sich im Badeort Bol auf der bekannten Insel Brač.
Derzeit scheint die Form des Horns den Einheimischen allerdings Sorgen zu bereiten: Statt der Spitze, die ins Meer mündet, ähnelt der Strand eher einem Elefantenrüssel. Die einen machen den Klimawandel dafür verantwortlich, die anderen den Massentourismus.
Petition gestartet
"Es gibt Studien, die eindeutig belegen, dass neben Naturereignissen auch Katamarane und Schnellboote für einen Teil der Bewegung des Horns verantwortlich sind", sagt Ivica Jakšić, einer der Initiatoren der Petition zur Rettung des Goldenen Horns, gegenüber dem kroatischen Nachrichtendienst dnevnik.hr.
Die Petition wurde bisher von 400 Einwohnern der Gemeinde Bol unterzeichnet. "Es ist an der Zeit, etwas zu tun, um hier weiter vom Tourismus leben, aber auch, um die Umgebung zu genießen zu können", so Jakšić.
Andere Einheimische sehen die Lage weniger kritisch, die Strandspitze würde wieder auftauchen, wenn der Wind in die entgegensetzte Richtung wehe. "Wenn ein Sturm kommt, dreht sich die Spitze auf die andere Seite und biegt dort ab", so eine Anrainerin.
In einer Studie der Gespanschaft Split-Dalmatien, die das Gebiet seit den 1990er-Jahren erforscht, wurde ebenfalls empfohlen, das Goldene Horn als Ankerplatz auszuschließen, da das Festland als Schutzgebiet gilt.
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