Kreuzfahrtschiffe: Mehrere Mitarbeiter begingen wohl Suizid
Unter den Besatzungen der zahlreichen Kreuzfahrtschiffe, die wegen der Corona-Pandemie irgendwo auf der Welt festsitzen, gibt es mehrere Fälle mutmaßlicher Suizide. Wie die Reederei Princess Cruises am Montag mitteilte, sprang eine 39-jährige Ukrainerin am Sonntag vor der niederländischen Küste von Bord der "Regal Princess".
Einen Tag zuvor verübte ein männliches Besatzungsmitglied der "Carnival Breeze" auf dem Weg von den Bahamas nach Europa mutmaßlich Suizid.
Hungerstreik
Anfang Mai war bereits ein Crew-Mitglied der "Jewel of the Seas" unter ungeklärten Umständen über Bord gegangen. Auf der in Miami ankernden "Navigator of the Seas" traten am Sonntag 14 Besatzungsmitglieder in einen Hungerstreik um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, in ihre Heimatländer zurückgebracht zu werden. "Wir fühlen uns wie Geiseln", sagte ein Crewmitglied dem "Miami Herald".
Seit dem 13. März dürfen Kreuzfahrtschiffe wegen des Coronavirus weltweit nicht mehr verkehren. Während die Passagiere von Bord gehen durften, sitzen die Besatzungsmitglieder an Bord fest. Allein in und um die US-Gewässer befinden sich nach Angaben der Küstenwache derzeit 104 Kreuzfahrtschiffe mit insgesamt 71.900 Menschen an Bord.
Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.
Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.
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