Kardinal kritisiert Papst für offene Haltung zu Homosexuellen

Dass Papst Leo XIV. den Weg seines Vorgängers Franziskus in Bezug auf LGBTQ-Themen fortsetzen wird, wird vom konservativen deutschen Kardinal Gerhard Ludwig Müller kritisiert. Dieser übte scharfe Kritik daran, dass homosexuelle Gläubige während des Heiligen Jahres durch die Heilige Pforte des Petersdoms gegangen sind, um einen vollkommenen Ablass zu erlangen.
Mehr als 1.000 katholische Gläubige nahmen in diesem Monat an einer LGBTQ+-Pilgerreise nach Rom im Rahmen des Heiligen Jahres der katholischen Kirche teil, und viele von ihnen durchschritten dabei die Heilige Pforte. "Die Lehre der Kirche ist sehr klar: Homosexuelle Handlungen sind eine Todsünde, und aus diesem Grund müssen wir diese Praxis ablehnen, bei der manche die Heilige Pforte nur betreten, um Propaganda für sich selbst zu machen, und nicht mit dem Ziel, Buße zu tun und ihren Lebensstil zu ändern", sagte Müller gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Kritik an Dokument "Fiducia supplicans"
"Gott hat die Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gesegnet - Sünde kann nicht gesegnet werden. Wir müssen das Missverständnis korrigieren, dass die Kirche dieses Verhalten fast schon akzeptiert und es als segenswürdig betrachtet", so der Kardinal, emeritierter Präfekt der Glaubenskongregation.
Damit bezog sich Müller auf das Dokument der Glaubenskongregation "Fiducia supplicans", das unter Papst Franziskus veröffentlicht wurde. Darin war erstmals die kirchliche Segnung von Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften erlaubt worden. Der Text hatte vor allem unter den katholischen Bischöfen Afrikas heftige Kritik ausgelöst.
Papst Franziskus hatte sich in der Vergangenheit mit den Worten "Wer bin ich, um zu urteilen?" über homosexuelle Katholiken geäußert - allerdings ohne die kirchliche Lehre zu ändern, laut der nur enthaltsam lebende homosexuelle Gläubige am kirchlichen Leben teilnehmen und die Sakramente empfangen dürfen.
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