Kapitol-Angriff: Jury sprach ehemaligen US-Polizisten schuldig

Trump-Anhänger stürmen Kapitol in Washington am 6.Jänner 2021
Strafmaß soll zu späterem Zeitpunkt festgelegt werden.

Ein ehemaliger Polizist ist US-Medienberichten zufolge im Zusammenhang mit der Erstürmung des Kapitols am 6. Jänner 2021 für schuldig befunden worden. Nach Ansicht der Jury des Verfahrens in Washington ist der 49-jährige frühere Polizeibeamte in allen sechs Anklagepunkten zur Teilnahme an der Kapitol-Attacke schuldig, wie unter anderem die "Washington Post" und der Sender CNN am Montag (Ortszeit) berichteten.

Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Einen Termin gibt es dafür demnach bisher nicht. Dem Ex-Polizisten aus der Kleinstadt Rocky Mount im US-Staat Virginia drohten bis zu 20 Jahre Haft, hieß es.

Nach einer anstachelnden Rede des abgewählten republikanischen Präsidenten Donald Trump erstürmten dessen Anhänger im vergangenen Jahr den Sitz des Kongresses in Washington. Sie wollten damit die Bestätigung des Wahlsiegs des Demokraten Joe Biden verhindern. Bei der Attacke starben fünf Menschen, Dutzende wurden verletzt. Der Angriff auf das Herz der US-Demokratie erschütterte das Land.

Die Jury befand nun, der ehemalige Polizist habe unter anderem den Kongress in dem offiziellen Verfahren behindert, sei während eines Aufstands mit der Polizei aneinandergeraten und habe Beweise manipuliert. Er wurde zudem des Hausfriedensbruchs und ordnungswidrigen Verhaltens im Kapitol für schuldig befunden. Der Beamte sowie ein weiterer beteiligter Kollege aus Rocky Mount waren nach dem Angriff 2021 entlassen worden.

Laut Medienberichten stützte sich die Staatsanwaltschaft im Verfahren auf Überwachungsvideos des Kapitols, die demnach zeigten, wie der Mann und sein damaliger Polizeikollege mit weiteren Anhängern Trumps das Gebäude stürmten. Auf Polizei-Bodycam-Aufnahmen sei zudem zu sehen gewesen, wie er mit einer Gasmaske und einem rund ein Meter langen Holzstock ausgestattet Sicherheitsbeamten im Weg stand, die die Kapitol-Polizei unterstützen sollten.

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