Kanada: Rassistische Wetten in der Notaufnahme

FILE PHOTO: Staff and visitors walk past a sign indicating to wash hands on the elevator doors at the Jewish General Hospital in Montreal
Ärzte und Pflegekräfte eines Spitals in British Columbia hatten an dem "Spiel" teilgenommen. "Inakzeptabel", sagt der Gesundheitsminister.

Mit einem makaberen Wettspiel haben Ärzte und Pflegekräfte eines Krankenhauses in Kanada für Empörung gesorgt: Sie sollen bei ankommenden indigenen Patienten den Alkoholwert geschätzt und darauf Wetten abgeschlossen haben, wie das Gesundheitsministerium der Provinz British Columbia im Westen des Landes mitteilte.

"Wenn das wahr ist, dann ist es nicht tolerierbar, inakzeptabel und rassistisch", erklärte Gesundheitsminister Adrian Dix. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden.

Gefährliche Folgen

Den Vorwürfen zufolge sollen die Wetten in der Notaufnahme des Krankenhauses gelaufen sein. Die Wette sei bei Patienten geschlossen worden, bei denen Ärzte und Pflegende bei der Ankunft annahmen, dass diese indigene Wurzeln haben. Gewonnen habe, wer mit seiner Schätzung am nächsten an dem später ermittelten möglichen Blutalkoholwert gelegen sei.

Für Empörung sorgten die Vorfälle unter anderem bei der Interessenvertretung der indigenen Völker. Menschen mit indigenen Wurzeln seien "viel zu oft Opfer von Vorurteilen", erklärte sie. Es gebe immer wieder Berichte, dass Krankenhäuser die Behandlung von ernsthaft erkrankten Indigenen verweigerten, weil diese angeblich "nur" betrunken seien.

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