Kalifornische Ermittler zerschlugen Netzwerke für "Baby-Tourismus"

Keine Kündigung wegen möglicher Schwangerschaft
Schwangere Chinesinnen erschlichen US-Staatsbürgerschaft für ihre Babys.

Ermittler im US-Staat Kalifornien haben drei Netzwerke zerschlagen, die "Baby-Tourismus" aus China mit illegalen Mitteln unterstützt haben. Gegen insgesamt 19 an den Machenschaften beteiligte Menschen seien Ermittlungen eingeleitet worden, teilte der kalifornische Staatsanwalt Nicola Hanna am Donnerstag (Ortszeit) mit. Mehrere weitere Verdächtige seien flüchtig, die meisten von ihnen in China.

Die Netzwerke hatten von schwangeren Ausländerinnen, vornehmlich aus China, jeweils zehntausende Dollar kassiert, damit diese ihr Kind in den USA zur Welt bringen und ihm damit die US-Staatsbürgerschaft verschaffen konnten. Sie waren bereits 2015 enttarnt worden, die Ermittler hatten dies aber bis jetzt geheim gehalten.

Die Netzwerke halfen Ausländerinnen, die fast ausschließlich aus China stammten, Touristenvisa für die USA zu bekommen. Dabei wurden die US-Behörden hinsichtlich des Zwecks und der Dauer des Besuchs belogen.

Vorbereitet, um zu lügen

Die Netzwerke bereiteten die Frauen auch darauf vor, die Behörden bei Befragungen in US-Konsulaten und bei Zollkontrollen hinters Licht zu führen. So wurde ihnen etwa geraten, weite Kleidung zu tragen, "um ihre Schwangerschaft zu verbergen", wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Ermittler prangerten zudem an, dass viele Chinesinnen die Krankenhausrechnungen für ihre Betreuung und Entbindungen nicht beglichen.

Die Betrüger nutzten aus, dass jeder, der auf US-Territorium geboren wird, die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten bekommt. "Amerikas Way of Life steht nicht zum Verkauf", erklärte Joseph Macias, Vertreter der Heimatschutzpolizei in Los Angeles. Seine Behörde werde entschieden gegen diejenigen vorgehen, "die unsere Gesetze und Werte verhöhnen, um daraus Profit zu schlagen und sich zu bereichern".

Die Behörden nannten unter anderem das Beispiel einer 41-jährigen Frau aus Irvine, die etwa 20 Wohnungen für die Unterbringung schwangerer Frauen nutzte. Von mehr als 500 Frauen soll sie dafür jeweils 40.000 bis 80.000 Dollar (34.800 bis 69.600 Euro) bekommen haben. Im Laufe der Jahre habe sie auf diese Weise drei Millionen Dollar kassiert.

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