Milliarden-Deal: Trump-Clan kauft Insel und plant Luxus-Ressort

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Die unbebaute albanische Insel Sazan steht vor einer gravierenden Transformation durch Jared Kushner und Ivanka Trump.

Zusammenfassung

  • Jared Kushner plant ein Luxusresort auf der Insel Sazan im Mittelmeer, die er 2021 besuchte.
  • Sazan diente während der kommunistischen Ära Albaniens als isolierte Militärfestung mit Bunkern und nicht detonierten Kampfmitteln.
  • Die albanische Regierung unterstützt den Plan, um auf Qualität und Nachhaltigkeit im Tourismus zu setzen.

"Ich war sehr überrascht, dass so etwas mitten im Mittelmeer existierte und noch nicht erschlossen war", erzählte Jared Kushner in einem Interview mit The Guardian. Für ihn sei die Insel ein "Schatz", auf dem er das ideale Resort plane, "das ich mit meiner Familie und meinen Freunden besuchen möchte", schwärmte Kushner. 

Seinen ersten Besuch stattete er der Insel 2021 ab. Gemeinsam mit Ehefrau Ivanka wolle er die besten Architekten für ihr Projekt an Bord holen. "Es wird außergewöhnlich werden", erklärte Ivanka Trump gegenüber The Guardian.

Isolierte Militärfestung

Die Insel liegt strategisch günstig: zwischen der Adria und dem Ionischen Meer, quasi am Eingang zur Bucht von Vlorë, der Meerenge, die die beiden Länder trennt. Im Gegensatz zum Rest Albaniens, wo mediterranes Klima herrscht, ist Sazan vom subtropischen Klima geprägt, was sich auch in der Vielfalt der Vegetation zeigt – hier wachsen Hainbuchen, Eschen und Seekiefern. 

Während der kommunistischen Ära des Landes von 1946 bis 1991 diente die Insel als Militärfestung und galt als Symbol der Isolation: Sie wurde vom Diktator Enver Hoxha als Schutzschild gegen Angriffe der NATO oder des Warschauer Pakts konzipiert. In den 70er Jahren lebten hier 150 Militärfamilien, weshalb eine Art Infrastruktur geschaffen wurde: Es gab Wohnhäuser, ein Theater, eine Schule und ein Krankenhaus. Die Familien hatten jedoch keinen Kontakt zum Festland, bis das Regime 1991 gestürzt wurde, wie The Guardian berichtet.

Bunker und Minen

Heute steht die Insel unter der Kontrolle der albanischen Streitkräfte – die Spuren ihrer militärischen Vergangenheit sind jedoch nach wie vor auf Sazan sichtbar: 3.600 Bunker und unzählige Schilder, die vor Landminen warnen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um echte Minen, sondern um nicht detonierte Kampfmittel, also Granaten oder Bomben, die nach dem Abwurf oder Abschuss nicht vollständig explodiert sind. All dies muss nun geräumt werden, um Platz für die Luxusimmobilien der Kushners zu schaffen. Über den Kauf der Insel, die einen Wert von 1,4 Milliarden Dollar hat, wurde im Geheimen verhandelt. Die Öffentlichkeit und die Politiker erfuhren von den Plänen durch Medienberichte.

Albaniens Tourismus- und Umweltministerin Mirela Kumbaro steht entschlossen hinter der Entscheidung der Regierung. Das Land habe nicht die Kapazitäten für Massentourismus wie Italien oder Griechenland. Man wolle auf Qualität und Nachhaltigkeit setzen, so Kumbaro.

Ob die Kushners auch im Sinne Albaniens nachhaltig bauen werden, wird sich erst zeigen.

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