Italien will die Sommerzeit dauerhaft einführen
Zusammenfassung
- Italien startet ein Verfahren zur Einführung der dauerhaften Sommerzeit, unterstützt von 352.000 Unterschriften und der Gesellschaft für Umweltmedizin.
- Erwartet werden jährliche Einsparungen von rund 720 Millionen Kilowattstunden Strom und bis zu 180 Millionen Euro sowie positive Effekte auf Konsum, Tourismus und Gesundheit.
- Die Sommerzeit existiert in Italien seit 1966; eine EU-weite Abschaffung wurde 2019 beschlossen, aber bisher nicht umgesetzt.
Schluss mit der Zeitumstellung zweimal im Jahr: Italien startet das Verfahren für eine ganzjährige Sommerzeit.
Am heutigen Montag wird im Parlament in Rom eine Untersuchung beantragt, gestützt auf 352.000 Unterschriften. Geprüft werden sollen Auswirkungen auf Energieverbrauch, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Die Initiative wird von der italienischen Gesellschaft für Umweltmedizin (Sima) unterstützt.
Schätzungen zufolge könnte eine permanente Sommerzeit jährlich rund 720 Millionen Kilowattstunden Strom und bis zu 180 Millionen Euro sparen. Zu den weiteren positiven Auswirkungen zählen angeblich Anstiege des Konsums im Einzelhandel und in der Gastronomie, eine Verlängerung der Tourismussaison sowie eine Verbesserung der öffentlichen Sicherheit. Nicht zuletzt hätte die dauerhafte Sommerzeit auch gesundheitliche Vorteile.
Sommerzeit in Italien seit 1966
Italien führte die Sommerzeit bereits 1966 ein. Die meisten anderen europäischen Länder zogen, in erster Linie aufgrund der Ölkrise von 1973, in den 1970er Jahren sowie Anfang der 1980er nach. Eingeführt wurde die Sommerzeit damals mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden.
In der gesamten EU wird seitdem am letzten März-Sonntag an der Uhr gedreht - und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück. Das Europaparlament hatte im März 2019 mit großer Mehrheit eigentlich für die Abschaffung der Sommerzeit per 2021 gestimmt - doch umgesetzt wurde dies noch nicht.
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