Gutachten: Todesursache von Urlauberfamilie in Istanbul steht fest
Tödliches Streetfood: Weitere Touristen in Türkei hospitalisiert
Zusammenfassung
- Obduktionsbericht bestätigt Tod einer vierköpfigen Touristenfamilie in Istanbul durch Vergiftung mit dem Giftgas Phosphin.
- Im Blut, Magen und den verzehrten Lebensmitteln der Opfer wurden keine Giftspuren gefunden, Hinweise deuten auf ein gegen Bettwanzen eingesetztes Mittel hin.
- Das Hotel wurde nach dem Vorfall geschlossen und elf Personen wurden festgenommen.
Rund zwei Wochen nach dem Tod einer aus Deutschland angereisten vierköpfigen Touristenfamilie in Istanbul hat der Obduktionsbericht mehreren Medien zufolge eine Vergiftung mit dem Giftgas Phosphin als Todesursache bestätigt. Für eine Phosphin-Vergiftung seien "stichhaltige Beweise" gefunden worden, schrieben das Nachrichtenportal T24 und das private Sendernetzwerk Halk TV am Dienstag unter Berufung auf das Dokument.
Die Vergiftung sei durch in ein im Hotel verwendetes Insektizid zur Schädlingsbekämpfung verursacht worden, teilte die Istanbuler Staatsanwaltschaft unter Berufung auf das rechtsmedizinische Gutachten am Donnerstag mit. Eine Lebensmittelvergiftung, wie Anfangs vermutet, liege nicht vor. Auch gebe es keine Hinweise darauf, dass die Familie infolge eines Traumas starb.
Familie in Istanbul starb an Vergiftung durch Insektizid
Im Blut der Todesopfer, im Magen und in den von den ihnen verzehrten Lebensmitteln seien hingegen keine Giftspuren gefunden worden. Türkische Medien hatten unter Berufung auf Rechtsmediziner bereits in der vergangenen Woche über eine Chemikalien-Vergiftung als wahrscheinliche Todesursache berichtet und dabei das Versprühen eines Mittels gegen Bettwanzen genannt.
Dem Obduktionsbericht zufolge fanden die Rechtsmediziner tatsächlich "Beweise" für den Einsatz dieses Mittels.
Mehrere Festnahmen
Sechs Personen, die im Zuge der Ermittlungen festgenommen wurden, darunter der Hotelbesitzer und der Besitzer der Schädlingsbekämpfungsfirma, blieben weiter in Untersuchungshaft, hieß es weiter. Vier Verdächtige seien freigelassen worden - die Behörden hatten zuvor auch Verkäufer von Streetfood festgenommen, bei denen die Familie gegessen hatte.
Die Istanbuler Staatsanwaltschaft teilte nicht mit, welches Gift verwendet wurde. Zuvor hatten Medien unter Berufung auf einen Bericht der Rechtsmedizin berichtet, das im Hotel das toxische Gas Phosphin entdeckt worden sei. Der Stoff wurde der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge etwa in aus dem Zimmer entnommenen Wischproben festgestellt. Auch in Handtüchern des Hotels habe man Phosphin entdeckt.
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