"Herzzerreißende Szenen": Brände wüten in Unesco-Welterbe im Iran

Mehrere Personen stehen in einem dunklen Wald nahe eines großen, lodernden Feuers mit Funkenflug.
Laut Medienberichten wüten die Brände bereits seit zwei Wochen in den Wäldern, die seit 2019 zum Unesco-Welterbe zählen.

Zusammenfassung

  • Brände bedrohen seit zwei Wochen die Hyrkanischen Wälder im Norden Irans, ein Unesco-Welterbe und Lebensraum seltener Arten.
  • Dutzende Feuerwehrleute, Forstämter, paramilitärische Einheiten und Freiwillige kämpfen in schwer zugänglichem Gelände gegen die Flammen.
  • Anhaltende Trockenheit und Wasserknappheit verschärfen die Lage, während erste Erfolge bei der Brandbekämpfung gemeldet werden.

Im Norden Irans bedrohen Brände den artenreichen Hyrkanischen Wald. Dutzende Feuerwehrleute kämpften am Wochenende in der Provinz Golestan gegen die Flammen, wie der Sender SNN unter Berufung auf den Gouverneur berichtete. Medienberichten zufolge wüten die Brände bereits seit zwei Wochen in den hügeligen, dichten Wäldern, die seit 2019 zum Unesco-Welterbe gehören.

In den sozialen Medien zeigten sich viele Iranerinnen und Iraner bestürzt über die Waldbrände. Die Hyrkanischen Wälder ziehen sich entlang der Südküste des Kaspischen Meeres von Aserbaidschan bis in den Norden Irans. Sie gehören mit einem Alter von bis zu 50 Millionen Jahren zu den ältesten Laubwäldern der Nordhalbkugel und sind Lebensraum für viele seltene und bedrohte Arten – darunter Leoparden, Wölfe und Braunbären.

UN-Experte: "Herzzerreißende Szenen"

Videos im Netz zeigten ein Flammenmeer auf den Hügeln in der nördlichen Provinz Masandaran. "Herzzerreißende Szenen", schrieb der UN-Experte Kaveh Madani auf der Plattform X. "Die Iraner verlieren ein Naturerbe, das älter ist als die persische Zivilisation."

Ob die Brände inzwischen unter Kontrolle sind, ist noch unklar. In einigen Regionen meldeten Behördenvertreter laut iranischen Medien erste Erfolge. Auch Hubschrauber der Sicherheitskräfte kamen bei den Löscharbeiten zum Einsatz. Neben Feuerwehrleuten kämpften Mitarbeiter der Forstämter, paramilitärische Einheiten und Freiwillige in schwer zugänglichem Gelände gegen Glutnester und Flammen.

Seit Monaten bahnt sich angesichts anhaltender Trockenheit eine Wasserkrise an. Fachleute verzeichnen seit Jahren einen deutlichen Rückgang der Niederschläge, während extreme Wetterereignisse zunehmen. Irans Präsident Massud Peseschkian hatte im Zuge der Krise davor gewarnt, den Sitz der Hauptstadt und Millionenmetropole Teheran verlegen zu müssen.

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