Iran beschlagnahmte ausländischen Öltanker

Ein großes Frachtschiff fährt auf dunklem Wasser und hinterlässt eine breite Spur.
"Talara" hat 30.000 Tonnen petrochemischer Produkte an Bord.

Der vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate in einen Zwischenfall verwickelte Öltanker ist vom Iran konfisziert worden. 

Das Schiff "Talara" mit 30.000 Tonnen petrochemischer Produkte sei am Freitagmorgen (Ortszeit) auf Anweisung der Justizbehörde beschlagnahmt und zur Untersuchung möglicher Verstöße in den Hafen von Makran am Persischen Golf geleitet worden, teilten die Revolutionsgarden am Samstag mit.

Die Maßnahme sei im Rahmen gesetzlicher Aufgaben und zur Wahrung nationaler Interessen erfolgt. Was genau damit gemeint ist, wurde nicht gesagt. Weitere Details sollen nach Untersuchung der Ladung und Inspektion des Tankers veröffentlicht werden, hieß es in der Mitteilung auf der Webseite Sepah-News der Revolutionsgarden.

Der Öltanker hatte am Freitag vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate plötzlich den Kurs Richtung Iran geändert, die für den Tanker zuständige Managementfirma teilte nach dem Vorfall mit, den Kontakt zur "Talara" verloren zu haben.

Die iranischen Revolutionsgarden haben in der Vergangenheit wiederholt ausländische Tanker in der Straße von Hormuz beschlagnahmt. Mitunter spielten dabei auch politische Motive eine Rolle. So nutzte Teheran 2021 die Beschlagnahmung eines südkoreanischen Tankers als Druckmittel, um die Freigabe eingefrorener Milliardenbeträge in Seoul zu erzwingen.

Seit den israelischen Angriffen im Juni droht der Iran zudem mehrfach, die Straße von Hormuz zu schließen – eine Maßnahme, die den internationalen Ölhandel massiv beeinträchtigen würde.

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