Dürre und Corona: Indischer Tee wird knapp

Dürre und Corona: Indischer Tee wird knapp
Durch Ernteausfälle ist die Produktion dramatisch eingebrochen. Engpässe könnte es wegen logistischer Probleme auch in Europa geben.

Eine historische Dürre hat viele indische Teefelder trockengelegt. Durch Ernteausfälle sei die Produktion der ersten Darjeeling-Teesorte des Jahres ("First Flush") im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent eingebrochen, berichtete die Fachzeitung LP.economy am Dienstag. Der Rückgang sei vor allem auf den Regenmangel zurückzuführen. Aber auch die Coronapandemie trage bei.

Hohe Ansteckungsgefahr

In rund 90 Teeplantagen im Gebiet Darjeeling im Bundesstaat Westbengalen arbeiten dem Bericht zufolge mehr als 70.000 Menschen, die meisten von ihnen Frauen. Ihre Unterkünfte sind beengt, die Corona-Ansteckungsgefahr entsprechend hoch.

Daher verpflichtete die Regierung des Bundesstaates die Teeplantagen, nur die Hälfte der sonst üblichen Arbeitskräfte einzusetzen und strengere Hygieneregeln einzuhalten. Dies behindert laut LP.economy auch die Ernte der Sorte "Second Flush" im Mai.

Logistische Probleme

Inwieweit Teeliebhaber in Europa betroffen sein werden, bleibt zunächst offen. Maximilian Wittig, Chef des Deutschen Teeverbandes, verwies auch auf logistische Probleme. "Die Seefrachtverladungen stocken, insbesondere bei Gütern, die aus den nördlichen Häfen Indiens exportiert werden", sagte er dem Magazin.

Dürre und Corona: Indischer Tee wird knapp

Auch die Inder trinken gerne Tee

Auch der nordöstliche Bundesstaat Assam, in dem normalerweise mehr als 13 Prozent des weltweiten Tees produziert werden, leidet laut Bericht unter der Dürre und Corona-Infektionen. 

Allein in Deutschland stammt ein Drittel des verkauften Schwarztees aus Indien.

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