Vermisste Vierjährige nach zwei Wochen aufgespürt

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Einsatzkräfte fanden das Mädchen in einem verschlossenen Gebäude im australischen Küstenort Carnarvon. Ein Mann wurde festgenommen.

Ein vierjähriges Mädchen, das vor zwei Wochen während eines Campingurlaubs mit seiner Familie in Australien verschwunden war, ist wohlbehalten aufgespürt worden.

Befreiung einer Vierjährigen als Ermittlungserfolg

Die Polizei habe Cleo Smith am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) "gerettet", erklärte der stellvertretende Kommissar Col Blanch. Demnach verschafften sich Einsatzkräfte Zugang zu einem verschlossenen Gebäude in Carnarvon, wo sie auf das Kind stießen, das allein in dem Haus war.

Ein 36-Jähriger aus dem nur 4.500 Einwohner zählenden Küstenort, in dem auch Cleos Familie lebt, wurde verhaftet. Nachbarn beschreiben den Mann, der in keiner Verbindung zu den Smiths stehen soll und erst am Dienstag ins Visier der Polizei geraten war, gegenüber Medien als ruhig. Zuletzt habe er sich aber seltsam verhalten und Windeln gekauft, obwohl er keine Kinder habe. 

"Es hätte jeder aus unserem Team sein können, aber am Ende war ich es, der das Glück hatte, durch diese Tür zu gehen und die Rettung zu vollziehen“, sagte Obersergeant Cameron Blaine bei einer Pressekonferenz. „Am Anfang war ich geschockt, dann war ich einfach nur überglücklich."

"Wir haben nach der Nadel im Heuhaufen gesucht, und wir haben sie gefunden“, sagte Blanch dem örtlichen Radiosender 6PR. Erfahrene Ermittler seien vor Erleichterung in Tränen ausgebrochen.

Die Mutter des Mädchens, Ellie Smith, schrieb auf Instagram: „Unsere Familie ist wieder vollständig.“ 

Er habe das Kind nach seinem Namen gefragt, aber es habe zunächst nicht geantwortet, erzählte Blaine. "Nach dem dritten Mal hat sie mich angesehen und gesagt: 'Mein Name ist Cleo.'" Die Beamten hätten dann die Eltern angerufen und nur gesagt: "Hier ist jemand, der mit Ihnen sprechen möchte."

Auf dem Weg zum Krankenhaus sei Cleo mit ihren Eltern wiedervereint worden. "Sie rief nur: ,Mummy!', dann gab es jede Menge Tränen und Umarmungen“, erinnerte sich Blaine.

Die Polizei von Western Australia veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das Cleo im Krankenhausbett zeigt, wie sie fröhlich in die Kamera winkt. Mittlerweile sei das Mädchen bereits wieder zuhause. Sie sei körperlich unversehrt. "Welch wunderbare, erleichternde Nachrichten", twitterte der australische Premier Scott Morrison.

Mutmaßliche Entführung

Cleo Smith, die selbst in Carnarvon lebt, war am 16. Oktober 75 Kilometer weiter nördlich auf einem Campingplatz aus dem Familienzelt verschwunden. Nach Aussage der Mutter bemerkte sie gegen 6.00 Uhr morgens, dass das Mädchen mitsamt Schlafsack aus einem der beiden Räume des Familienzeltes verschwunden war. Dort habe ihre Tochter neben der kleinen Schwester geschlafen.

Der Zelt-Reißverschluss sei bis zu einer Höhe geöffnet gewesen, die die Vierjährige selbst nicht hätte erreichen können. Seither fehlte von dem Kind jede Spur. Die Behörden gingen schnell von einer Entführung aus.

Die Polizei hatte eine Belohnung in Höhe von einer Millionen australischer Dollar (642.000 Euro) für Hinweise im Fall des verschwundenen Mädchens ausgesetzt. Landesweit hatte der Fall große Anteilnahme ausgelöst, die Polizei startete eine aufwändige Suche aus der Luft, zur See und am Boden.

Die Ermittler hätten Tausende von forensischen Exponaten, Daten und Informationen aus der Gemeinde gesammelt und jeden Hinweis genau geprüft, sagte Polizeikommissar Chris Dawson. "Dann tauchte dieser hier auf und sie informierten mich und sagten: "Schauen Sie, wir glauben, wir sind hier auf etwas gestoßen", sagte Dawson. Kurz darauf habe er die Nachricht von der Rettung des Kindes erhalten.

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