Manhattan: Helikopter stürzt in Gebäude, ein Toter

Es handelte sich offenbar um eine Notlandung. Ein Terroranschlag wird nach derzeitigem Stand ausgeschlossen.

Beim Absturz eines Hubschraubers auf ein Hochhaus im New Yorker Stadtteil Manhattan ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Das bestätigte die Feuerwehr der US-Ostküstenmetropole am Montag auf Twitter. Bürgermeister Bill de Blasio sagte bei einer improvisierten Pressekonferenz am Unglücksort, bei dem Opfer handle es sich vermutlich um den Piloten des Helikopters.

New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo sagte am Unglücksort, der Hubschrauber habe versucht, auf dem Hochhausdach notzulanden. Dabei sei ein Feuer ausgebrochen, das die Feuerwehr aber unter Kontrolle bekommen habe.

De Blasio zufolge deute nichts auf einen Terrorangriff hin. "Es gibt keine Hinweise darauf, dass dies ein Akt des Terrors war". Auch gebe es keine "anhaltende Bedrohung" für die New Yorker. Allerdings sei die Ostküstenmetropole womöglich an einer noch größeren Katastrophe vorbeigeschrammt: "Das hätte ein sehr viel schlimmerer Zwischenfall sein können", sagte de Blasio.

Kein Terror, offenbar nur Pilot an Bord

James O'Neill, einer der Polizeichefs der Millionenstadt, berichtete, der Hubschrauber sei nicht weit entfernt aus der 34. Straße gestartet. Nur elf Minuten später sei er dann in das 54-stöckige Bürogebäude zwischen der 51. und der 52. Straße und der 7th Avenue gestürzt - in Sichtweite des Times Square. Dabei seien aber keine Trümmerteile auf die Straße gefallen.

Warum der Pilot bei der schlechten Sicht und strömendem Regen überhaupt abgehoben sei, sei "Gegenstand der Ermittlungen".

Die Flugaufsichtsbehörde FAA teilte mit, nach ersten Informationen sei nur der Pilot an Bord des verunglückten Hubschraubers gewesen. Zum Zeitpunkt des Absturzes hingen die Wolken so tief über Manhattan, dass die Spitzen der Wolkenkratzer nicht zu erkennen waren. Die Polizei sperrte die Straßen um den Unglücksort ab. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.

Menschen brachten sich über Feuertreppe in Sicherheit

Der 59-jährige Nathan Hutton arbeitet in einer Bank in dem betroffenen Hochhaus. "Wir haben den Aufprall gespürt", sagte er vor Reportern. "Wir haben gespürt, als er (der Hubschrauber) das Gebäude traf." Das sei gegen 13.35 Uhr gewesen. "Wir dachten, es wäre etwas wie ein Erdbeben." Zwei Minuten später sei ein Alarm losgegangen.

Die Mitarbeiter seien aufgefordert worden, das Gebäude zu verlassen, dabei aber nicht die Aufzüge zu nehmen, sagte Hutton - er arbeitet nach eigenen Angaben im 29. Stock des Hochhauses.

Die Menschen im Gebäude hätten sich über die Feuertreppe in Sicherheit gebracht. Im Treppenhaus hätten sie Rauch gerochen. "Als wir in die Lobby kamen, sahen wir Feuerwehrleute und Polizisten." Sie hätten sie energisch dazu aufgefordert, das Gebäude sofort zu verlassen.

Erinnerungen an 9/11

US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er sei über den Hubschrauberabsturz in New York informiert worden. Der Präsident dankte den Rettungskräften, die einen "phänomenalen Job" machten. Seine Regierung halte sich zur Unterstützung bereit.

Der mutmaßliche Unfall versetzte die New Yorker Einsatzkräfte und Bürger auch deshalb in höchste Alarmbereitschaft, weil sich viele an die Anschläge vom 11. September 2001 erinnert fühlten. Bei dem Anschlag islamistischer Terroristen auf das World Trade Center starben im Jahr 2001 knapp 3.000 Menschen.
 

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