Gericht: Ehemalige IS-Braut darf nach Großbritannien zurück

Shamira Begum, eine Britin aus Pakistan
Fairness und Gerechtigkeit seien wichtiger als nationale Sicherheitsbedenken, sagte Berufungsgericht in London.

Die als „IS-Braut“ bekannt gewordene Shamima Begum soll einem Gerichtsurteil zufolge nun doch nach Großbritannien zurückkehren dürfen. Die 20-Jährige müsse eine Gelegenheit bekommen, damit sie um ihre Staatsbürgerschaft kämpfen könne, verkündete ein Berufungsgericht am Donnerstag in London. Fairness und Gerechtigkeit seien in diesem Fall wichtiger als nationale Sicherheitsbedenken.


Das britische Innenministerium nannte die Entscheidung „enttäuschend“. Die Menschenrechtsorganisation Liberty bezeichnete das Urteil hingegen als „Sieg der Gerechtigkeit und Fairness“.

Mit 15 Jahren nach Syrien

Als 15-Jährige hatte Begum mit Schulkameradinnen Großbritannien verlassen und sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien angeschlossen. Dort heiratetet sie einen niederländischen IS-Kämpfer.
Begum wollte schon längst in ihre Heimat zurückkehren. Doch die Regierung in London erkannte ihre britische Staatsbürgerschaft ab. Zuletzt hatte sich Begums Mann darum bemüht, sie in die Niederlande zu bringen. Ein Baby des Paares starb in einem Flüchtlingslager im Nordosten Syriens. Zuvor soll die Frau bereits zwei andere Kinder verloren haben. Der IS, der zeitweise große Teile Syriens und des Iraks kontrollierte, hat fast sein gesamtes Territorium verloren.

Islam erlaubt Hinrichtungen

Begum wurde in Bangladesch geboren, hatte aber einen britischen Pass gehabt. Dem Nachrichtensender Sky News sagte sie einmal im Interview:„Ich habe nie etwas Gefährliches gemacht. Ich habe nie Propaganda betrieben. Ich habe nie Menschen ermutigt, nach Syrien zu kommen.“ Sie räumte aber ein, von Hinrichtungen Kenntnis zu haben. „Aber das war in Ordnung für mich“, sagte sie. Der Islam habe das erlaubt.

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