Gelder veruntreut: Ermittlungen gegen Shaolin-Abt

Zusammenfassung
- Gegen den Abt des Shaolin-Klosters, Shi Yongxin, wird wegen Verdachts auf Veruntreuung von Geldern und Verstößen gegen buddhistische Vorschriften ermittelt.
- Shi ist als "CEO-Mönch" bekannt, da er das Kloster durch kommerzielle Aktivitäten weltweit vermarktete, was auch Kritik hervorrief.
- Bereits vor etwa zehn Jahren gab es ähnliche Vorwürfe gegen Shi, von denen er damals freigesprochen wurde.
Gegen den Abt des weltberühmten Shaolin-Klosters in China wird wegen des Verdachts der Veruntreuung von Projektgeldern und Tempelvermögen ermittelt. Wie das Kloster in der Provinz Henan mitteilte, läuft eine gemeinsame Untersuchung mehrerer Behörden. Details dazu wurden am Montag nicht genannt. Weiters werde Shi Yongxin auch vorgeworfen, gegen buddhistische Vorschriften verstoßen zu haben.
Dazu gehöre etwa, dass er demnach über einen längeren Zeitraum Beziehungen zu mehreren Frauen unterhielt und mindestens ein Kind zeugte. Die Ergebnisse der Ermittlungen sollen zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden.
Shi ist als "CEO-Mönch" bekannt
Das im Jahr 495 gegründete Shaolin-Kloster in der zentralchinesischen Provinz Henan ist nicht nur ein religiöser Ort, sondern auch weltbekannt für seine Kung-Fu-Tradition. Shi trat dem Tempel 1981 bei und wurde 1999 zum Abt ernannt.
Staatliche Medien in China bezeichneten ihn als "CEO-Mönch", weil er mit kommerziellen Aktivitäten wie Kung-Fu-Shows und Fanartikeln das Shaolin-Kloster zu einer weltweiten Marke machte. Jährlich strömen Millionen Besucher zum Kloster. Allerdings gab es an der Kommerzialisierung auch Kritik.
Shi wurde laut lokalen Medienberichten bereits vor etwa zehn Jahren beschuldigt, mehrere Kinder gezeugt und Gelder veruntreut zu haben. Damals verschwand er für einige Zeit aus der Öffentlichkeit. Eine Untersuchung sprach ihn später jedoch von den Vorwürfen frei.
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