Geld der Steuerzahler? Empörung über royale Millionen für Andrew

Jammern und Klagen über Wehwehchen, das ist nicht Stil von Queen Elizabeth, auch nicht mit 95. Umso erstaunlicher, dass die Monarchin bei einem Empfang im Buckingham Palace plötzlich ihre momentane Gebrechlichkeit offen ansprach. „Wie Sie wohl sehen, kann ich mich nicht mehr fortbewegen“, meinte sie mit Blick auf ihren Gehstock, den sie seit einigen Wochen benützt.
Zahlt die Öffentlichkeit?
Es sind allerdings auch außergewöhnliche Sorgen, die Elizabeth in diesen Tagen belasten. Gerade meinte man, die Affäre rund um die Missbrauchs-Klagen gegen Prinz Andrew, aus der Welt schaffen zu können. Da sorgen die umgerechnet 14 Millionen Euro, die der laut britischen Medien in den außergerichtlichen Vergleich mit seinem mutmaßlichen Opfer steckt, für wachsende öffentliche Empörung. Worüber in der britischen Presse seit Tagen spekuliert wird, bringt jetzt ein Abgeordneter der oppositionellen Labour-Partei zur Sprache. Woher stammten die Millionen für Andrew, fragte Andrew McDonald in der BBC: „Es gibt ein Risiko, dass dies zu Lasten der Öffentlichkeit gehen wird.“
Luxusdomizil verkauft
Zu Lasten der Öffentlichkeit? Klarer ausgedrückt heißt das Steuergeld. Denn klar scheint, der 61-Jährige kann sich nicht mit seinem eigenen Vermögen auskaufen. Die großzügigen Zahlungen für die Dienstverpflichtungen als Royal sind ja inzwischen eingestellt, das Andrew nicht mehr das Königshaus repräsentieren darf. Einzige größere Geldquelle ist der jüngst abgewickelte Verkauf eines Luxuschalets in der Schweiz um geschätzte 20 Millionen. Davon soll allerdings einiges zur Tilgung privater Schulden draufgegangen sein.
Private königliche Kasse
Bleibt noch die private Kasse von Frau Mama. Zwei Millionen soll die Queen für ihren einstigen Lieblingssohn dort herausgeholt haben. Immerhin fließen in diese private Kasse beträchtliche jährliche Einnahmen. Die Royals besitzen unter dem Titel „Herzogtum Lancaster“ Grundstücke und Immobilien im ganzen Land, die zweistellige Millionenbeträge abwerfen. Der Großteil der königlichen Ausgaben aber, also alles von Repräsentation bis PR, wird aus dem Budget bestritten, das der britische Staat den Windsors zugesteht.
Also auch die Kosten für Andrews Skandale? Auskünfte darüber gibt es nicht. Umso lauter, so urteilt ein Spezialist für Budgetfragen gegenüber der BBC, werde wohl die Frage in der Öffentlichkeit gestellt werden: „Private Kasse, oder staatliche Gelder.“
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