Dramatische Rettung im Amazonas: Flugzeug stürzte in Alligatoren-Sumpf

Im bolivianischen Amazonasgebiet ist 36 Stunden nach einem Flugzeugabsturz die Rettung von fünf Menschen geglückt. Die Maschine, die auf dem Weg in die Stadt Trinidad war, musste am Mittwoch vergangene Woche notlanden - ausgerechnet in einem Alligatoren-Nest. An Bord der Maschine waren der Pilot, drei Frauen und ein fünfjähriger Bub.
Eine Stunde nach dem Abflug in Baures im Norden des südamerikanischen Landes meldete der Pilot technische Probleme. Das Kleinflugzeug habe rasch an Höhe verloren, berichtet er. Dann brach der Kontakt ab. Mangels Alternativen habe er im Sumpf voller Alligatoren landen müssen. In den Stunden nach dem Absturz mussten die fünf Personen auf dem Dach der Maschine ausharren.
"Erst kamen die Moskitos, dann die Echsen"
Das bolivianische Verteidigungsministerium und der Zivilschutz leiteten eine Such- und Rettungsaktion ein. Pilot und Passagiere versuchten, vorbeifliegende Hubschrauber auf sich aufmerksam zu machen. Vergeblich, fast zwei Tage lang blieben sie unentdeckt.
"In der zweiten Nacht war es schlimm. Erst kamen die Moskitos, dann die Echsen und die Kaimane umzingelten uns. Ich übertreibe nicht: Wir konnten sie um uns herum hören, wie sie heranzukommen versuchten und brüllten. Es war gefährlich", so der Pilot. Zum Glück: Der Geruch des auslaufenden Treibstoffs hielt die Tiere fern, schildert er gegenüber der Zeitung El Deber.
Am Freitag dann das große Glück: Fischer wurden auf die verunglückte Besatzung aufmerksam: "Am Morgen sahen wir Lichter und ich holte mein Handy heraus. Ich habe Batterie gespart, denn es war das einzige, das funktionierte. Ich habe Signale gegeben und angefangen zu schreien. Dann haben sie uns gehört - aber es hat Stunden gedauert, weil wir so weit weg waren", erzählt der Pilot.
Von mitgebrachter Schokolade ernährt
Die fünf geretteten Personen wurden in ein Krankenhaus gebracht. Bis zu ihrer Rettung hatten sie sich von Schokolade und Maniokmehl ernährt, berichten lokale Medien. Wie durch ein Wunder blieben sie unverletzt.
Boliviens Präsident Luis Arce dankte den Einsatzkräften. "Ich bin wirklich glücklich, alle haben zusammengearbeitet, um die Vermissten zu finden und ihr Leben zu retten", sagte der Leiter der örtlichen Gesundheitsbehörde der Nachrichtenagentur Reuters.
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