Fluglotse eingeschlafen: Flugzeug muss Warteschleifen fliegen

Ein Flugzeug der Air Corsica startet vom Flughafen Napoleon Bonaparte in Ajaccio auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika
Ein Airbus A320 konnte 18 Minuten lang nicht landen, weil der Fluglotse am Kontrollturm eingeschlafen war. Die französische Luftfahrtbehörde ermittelt.

Zusammenfassung

  • Ein Fluglotse am Flughafen Ajaccio schlief während seiner Schicht ein, sodass ein Airbus A320neo 18 Minuten lang nicht landen konnte.
  • Die Crew erhielt keine Antwort vom Tower, die Landebahnbeleuchtung war aus, und erst nach Alarmierung der Bodenkräfte konnte das Flugzeug sicher landen.
  • Die französische Luftfahrtbehörde DGAC untersucht den Vorfall, der Lotse wurde negativ auf Alkohol und Drogen getestet, muss aber mit Konsequenzen rechnen.

Ungewöhnlicher Zwischenfall am Flughafen Ajaccio Napoleon Bonaparte auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika: Ein Fluglotse schlief während seiner Schicht ein, wodurch ein Airbus A320neo der Fluggesellschaft Air Corsica für fast 20 Minuten nicht landen konnte und gezwungen war, über dem Flughafen mehrere Warteschleifen zu fliegen.

Der Flug war planmäßig von Paris-Orly gestartet und sollte am frühen Abend in Ajaccio landen. Doch beim Anflug erhielt die Crew keine Antwort vom Tower, auch die Landebahnbeleuchtung war ausgeschaltet. Nach mehreren vergeblichen Funkversuchen informierte die Crew die Bodenkräfte, woraufhin Flughafenfeuerwehr und Gendarmarie zum Kontrollturm ausrückten.

Diese fanden dort schließlich den einzigen diensthabenden Fluglotsen vor: schlafend. Der Mann wurde geweckt, schaltete die Landebahnbeleuchtung wieder an und gab die Landung frei. Der Airbus landete schließlich sicher, mit rund 18 Minuten Verspätung.

Pilot: "Noch nie so eine Situation erlebt"

"In meiner jahrzehntelangen Karriere habe ich noch nie eine solche Situation erlebt", sagte der Kapitän des Fluges nach der Landung gegenüber der Zeitung Corse Matin

Die Passagiere blieben laut Berichten ruhig, einige beschrieben die ungeplante Warteschleife sogar als "Sightseeing über Korsika". Laut Kapitän wurde zeitweise sogar eine Umleitung nach Bastia erwogen.

Die französische Luftfahrtbehörde DGAC bestätigte den Vorfall und leitete eine interne Untersuchung ein. 

Der Lotse wurde negativ auf Alkohol und Drogen getestet, muss jedoch mit disziplinarischen Konsequenzen rechnen. Auch eine arbeitsmedizinische Prüfung steht im Raum.

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