Feuer im Amazonas: schon 471.000 Hektar Land zerstört
Durch zahlreiche Brände in Bolivien, Brasilien und Paraguay sind binnen weniger Tage Hunderttausende Hektar Land zerstört worden. Innerhalb von fünf Tagen seien 471.000 Hektar Wald, Weiden und Felder niedergebrannt, teilte die Leiterin der Brandaufsicht der bolivianischen Waldbehörde (ATB), Tania Gutierrez, am Montag mit. Einer der Brände nähere sich derzeit der Grenze zum Nachbarland Paraguay.
Die Feuer wurden laut Gutierrez durch Brandrodung verursacht, wie sie in Bolivien seit langem zur Gewinnung fruchtbarer landwirtschaftlicher Nutzflächen angewandt wird. Der Gouverneur der ostbolivianischen Region Santa Cruz, Ruben Costas, erklärte, dass praktisch hundert Prozent der gegenwärtigen Brände durch Menschen verursacht worden seien.
Weil die Vegetation in Santa Cruz wegen fehlenden Regens ausgedörrt sei, bestehe derzeit für 70 Prozent der Region ein "extremes Risiko" für Brände. "Wir werden weiter starken Wind haben und es sind keine Regenfälle vorhergesagt, es wird bis September nicht regnen", warnte Umweltministerin Cinthia Asín. Höchstens vereinzelte Schauer seien möglich, "aber nicht in ausreichender Menge".
Diesen August wurden laut Asín bereits 7.746 Brandherde gezählt. Das sind deutlich mehr als die 2.858 im Vorjahresmonat. Einige der Feuer hätten sich zu insgesamt zwölf Großbränden verbunden. Boliviens Staatschef Evo Morales teilte bei einem Besuch in den betroffenen Regionen mit, dass auch Polizisten, Soldaten sowie Hubschrauber der Luftwaffe für die Brandbekämpfung mobilisiert würden.
Schon Ende vergangener Woche war Santa Cruz wegen der Brände zum Katastrophengebiet erklärt worden. Die Region ist der wirtschaftliche Motor Boliviens und wichtiges Anbaugebiet für Soja, Reis, Weizen und Zuckerrohr.
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