Fehler bei Personenkontrolle legte Frankfurter Flughafen lahm

Evacuation of Frankfurt airport
Bei der Kontrolle einer Familie aus Frankreich schlug der Sprengstofftest - fälschlicherweise - an.

Ein falscher Sprengstoffalarm bei einer Passagierkontrolle hat am Dienstag große Teile des Frankfurter Flughafens stundenlang lahmgelegt. Eine Mitarbeiterin hatte eine französische Familie passieren lassen, obwohl der Test angeschlagen hatte, wie die Bundespolizei mitteilte. Von den anschließenden Sperrungen betroffen waren rund 60 Flüge und 13.000 Passagiere.

Die Sicherheitsbereiche A und Z im Terminal 1 wurden geräumt, das Boarding gestoppt. Als Grund nannte die deutsche Bundespolizei zunächst nur den "Hinweis auf den unberechtigten Zutritt von mindestens einer Person in den Sicherheitsbereich".

Am Nachmittag stand fest: Auslöser war eine Familie aus Frankreich. "Trotz positivem Sprengstofftest wurde eine vierköpfige französische Familie in den Sicherheitsbereich entlassen", berichtete die Bundespolizei. Das sei "der Fehler einer Luftsicherheitsassistentin" gewesen. Als beim "Abwischen" der Sprengstofftest - fälschlicherweise - angeschlagen habe, hätte die Fraport-Mitarbeiterin eine Nachkontrolle vornehmen müssen, sie habe das aber unterlassen. Die Familie wurde gesucht, gefunden und befragt. Danach durfte sie weiterreisen.

Tausende Fluggäste betroffen

Allein bei der Lufthansa waren rund 7.000 Fluggäste von der Sperrung betroffen. Die Airline reservierte in der Umgebung des Flughafens rund 2.000 Hotelzimmer und ließ im Terminal Feldbetten für Transit-Passagiere aufstellen, die den Schengen-Raum wegen fehlender Visa nicht betreten dürfen.

Bei bereits verladenem Gepäck habe man aus den Erfahrungen von München - dort gab es erst kürzlich einen ähnlichen Zwischenfall - gelernt. Die bereits überprüften Koffer müssten nicht wieder ausgeladen werden, sondern würden zur Not auch ohne den Besitzer an den jeweiligen Zielort geflogen. Einige Jets seien ohne Passagiere gestartet.

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