Fähre vor Bali gekentert: Dutzende vermisst, keine Österreicher darunter

INDONESIA-MARITIME-ACCIDENT
Ein Leck im Maschinenraum könnte zum Kentern des Schiffs geführt haben. Mindestens sechs Menschen verloren ihr Leben bei dem Unglück.

Zusammenfassung

  • Fähre mit 65 Menschen kenterte vor Bali, mindestens sechs Tote bestätigt.
  • Vermutetes Leck im Maschinenraum könnte Ursache für das Kentern sein.
  • Rettungsaktion behindert durch schlechtes Wetter, Dutzende Menschen noch vermisst.

Vor der indonesischen Insel Bali ist am Mittwoch in einer Meerenge eine Fähre mit Dutzenden Passagieren und Fahrzeugen an Bord gekentert. Von 29 Menschen fehlt bisher jede Spur. Sechs Opfer sind den Behörden zufolge tot geborgen worden. 30 Menschen haben überlebt. Laut Angaben des Außenministeriums sind nach derzeitigem Stand keine Österreicherinnen und Österreicher betroffen.

Nachdem die Suche Donnerstagabend ausgesetzt wurde, soll sie heute Morgen wieder aufgenommen werden. Unter der Leitung der indonesischen Such- und Rettungsagentur (Basarnas) soll sie nun mindestens sieben Tage lang jeweils von 6.00 bis 19.00 Uhr fortgesetzt werden. Die Teams kämpfen dabei nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen heftige Winde und hohe Wellen. Neben Booten waren auch spezialisierte Rettungstaucher und Hubschrauber im Einsatz.

Das Schiff mit 65 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord war am späten Mittwochabend kurz nach dem Ablegen aus dem Hafen von Ketapang auf der Nachbarinsel Java in Seenot geraten und gesunken.

Das Schiff, die KMP Tunu Pratama Jaya, war auf dem Weg von Java nach Gilimanuk an der Westspitze von Bali, als es rund 20 Minuten nach dem Start ein Notsignal sendete. Die nur wenige Kilometer lange Überfahrt durch die Bali-Straße, einer Meerenge mit starken Strömungen und heftigen Windböen, dauert normalerweise weniger als eine Stunde.

Die Fähre transportierte den Angaben zufolge auch viele Fahrzeuge, darunter große Lastwagen. Urlauber benutzen diese Fährverbindung nur selten.

Leck im Maschinenraum?

Inoffizielle Berichte unter Hafenarbeitern deuten darauf hin, dass das Schiff vor dem Kentern möglicherweise ein Leck im Maschinenraum hatte.

Indonesien, ein Staat mit über 17.000 Inseln, ist stark auf den Fährverkehr angewiesen. Sicherheitsstandards werden jedoch oft unzureichend durchgesetzt. Unfälle sind in dem Land keine Seltenheit.

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