Erschossene Kinder, zerstückelte Leichen: Historische Mordwelle in New York

Symbolbild
Fast 200 Schießereien allein im Juni, die Kriminalitätsrate in der Metropole steigt stark an.

Der brutale Mord an einem 33 Jahre alten Technologie-Unternehmer in New York scheint nur wenige Tage nach dem Fund seiner wohl mit einer elektrischen Säge zerstückelten Leiche aufgeklärt. Der 21 Jahre alte frühere Assistent des Opfers sei am Freitag festgenommen worden und werde wegen Mordes angeklagt, sagte Rodney Harrison von der New Yorker Polizei.

Während eines Gerichtstermins am Samstag sprach die Staatsanwaltschaft der „New York Post“ zufolge von „erdrückenden Beweisen“. Überwachungskameras hätten gefilmt, wie der Mann die Säge in einem Baumarkt kaufe. Er sei auf den Aufnahmen von mehreren Personen identifiziert worden.
 

Der Fall sorgte weltweit für Aufmerksamkeit – in New York häufen sich die Morde jedoch massiv. Die Zahl der Schießereien in der Millionenmetropole ist in den vergangenen Wochen stark gestiegen. In den ersten rund sechs Monaten des Jahres gab es laut New Yorker Polizei 585 Vorfälle mit Schüssen, im vergangenen Jahr waren es 381 gewesen. Dabei starben 181 Menschen im Vergleich zu 147 im Vorjahr. Rund ein Drittel der Schießereien in diesem Jahr fiel allein auf den Juni. Unter anderem starben in den vergangenen Wochen ein 15 Jahre alter Teenager und ein Mann, der gerade mit seiner sechsjährigen Tochter die Straße überquerte.

Bürgermeister de Blasio versprach ein härteres Vorgehen und gab der Coronakrise und deren Auswirkungen auf die Menschen die Schuld. Andere Politiker sahen die Schuld bei den Reformen von Polizei und Justizsystem. So wurden aufgrund der Coronavirus-Pandemie unter anderem viele Gefängnisinsassen, die beispielsweise nur noch eine geringe Reststrafe vor sich hatten, frühzeitig entlassen. Andere Politiker bemängelten eine ungenügende Arbeit der New Yorker Polizei.

Dass die New Yorker Kriminalitätsrate im Sommer steigt, ist grundsätzlich nicht ungewöhnlich. Zudem sind die Zahlen noch weit von den Rekorden der frühen 90er-Jahre entfernt, als in der Metropole teils mehr als 2.000 Menschen pro Jahr erschossen wurden.

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