Schweres Erdbeben am Mount Everest: Zahl der Toten stieg auf mindestens 126

Schweres Erdbeben am Mount Everest: Zahl der Toten stieg auf mindestens 126
Das Erdbeben wurde in der Stadt Shigatse mit einer Stärke von 6,8 gemessen. Die Rettungsarbeiten sind im Gange.

Die Zahl der Todesopfer nach dem schweren Erdbeben in der Mount-Everest-Region von Dienstagfrüh steigt.

Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurden bisher mindestens 126 Tote geborgen. Die Zahl der Verletzten nach dem Beben in der chinesischen Region Tibet stieg auf 188. Die Erdstöße ereigneten sich im Kreis Tingri, der auf der Nordseite des Mount Everests und etwa 400 Kilometer westlich der tibetischen Hauptstadt Lhasa liegt.

Aktuell kaum Österreicher in Region

Laut Nachrichtenagentur Xinhua leben rund 20 Kilometer um das Epizentrum etwa 6.900 Menschen, der Kreis Tingri hat laut offiziellen Angaben 61.000 Einwohner. Das Gebiet ist ein Ausgangspunkt für Trekking-Touren zum etwa 80 Kilometer entfernten Mount Everest, dem höchsten Gipfel der Erde. Das Erdbeben erschütterte die Region um die Stadt Shigatse um 09.05 Uhr Ortszeit. Es folgten Dutzende Nachbeben. Mehr als 1.000 Häuser seien beschädigt worden, meldete Xinhua

Nach den derzeit vorliegenden Informationen sind keine von dem Beben betroffenen Österreicherinnen und Österreicher bekannt, heißt es aus dem Außenministerium. In Tibet gibt es aktuell keine registrierten österreichischen Staatsbürgerinnen oder Staatsbürger. In Nepal sind derzeit 25 Österreicherinnen und Österreicher reiseregistriert, wurde erläutert.

Erdbeben in Nepal, Bhutan und Nordindien spürbar

Das Beben war auch in Nepal, im benachbarten Bhutan und im Norden Indiens zu spüren. In der rund 400 Kilometer vom Epizentrum entfernten nepalesischen Hauptstadt Kathmandu und anderen Teilen des Landes seien Menschen aus Furcht vor dem Einsturz ihrer Häuser auf die Straßen gelaufen, berichtete die Zeitung "The Himalayan Times". Zunächst war demnach unklar, ob auch hier Menschen verletzt wurden.

"Wir haben die Polizei, Sicherheitskräfte und die Lokalbehörden mobilisiert, um Informationen zu sammeln." Viele Dörfer in der dünn besiedelten nepalesischen Grenzregion sind nur zu Fuß zu erreichen. Der zum Zeitpunkt des Bebens einzige Bergsteiger in Nepal mit einer Genehmigung für eine Everest-Besteigung habe das Basislager bereits verlassen gehabt, nachdem er den Gipfel nicht erreicht habe, sagte ein Vertreter des Tourismusministeriums. Es habe sich um einen Deutschen gehandelt. Im Winter kommen nur wenige Bergsteiger und Wanderer nach Nepal.

Schweres Erdbeben am Mount Everest: Zahl der Toten stieg auf mindestens 126

Häufige Erdbeben in der Region

Nach Angaben von CCTV gab es in den vergangenen fünf Jahren im Umkreis von 200 Kilometern um das aktuelle Beben in Shigatse 29 Erdbeben mit einer Stärke von drei oder mehr. Alle waren jedoch schwächer als das Beben von Dienstagfrüh.

Der Südwesten Chinas ist häufig von Erdbeben betroffen. Im Jahr 2008 kamen bei einem verheerenden Beben in der Provinz Sichuan fast 70.000 Menschen ums Leben. Im Jahr 2015 forderte ein Erdbeben der Stärke 7,8 in der Nähe von Kathmandu im benachbarten Nepal rund 9000 Todesopfer und Tausende Verletzte. Es war das schwerste Erdbeben in der Geschichte Nepals.

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