"Aus Panik aus der Höhe gesprungen": Starke Nachbeben in Istanbul

"Aus Panik aus der Höhe gesprungen": Starke Nachbeben in Istanbul
Mehr als 230 Verletzte wurden in der türkischen Metropole nach dem Beben gemeldet. Auch in Griechenland und Bulgarien war dieses spürbar.

Zusammenfassung

  • Erdbeben der Stärke 6,2 erschütterte Istanbul, Menschen rannten ins Freie.
  • Experten erwarten ein überfälliges Beben der Stärke 7 in Istanbul.
  • Früheres Beben der Stärke 7,8 verursachte Zehntausende Tote in der Türkei und Syrien.

Die Erdbebenserie in der türkischen Metropole Istanbul reißt nicht ab. Der Katastrophendienst Afad meldete Donnerstagfrüh weitere Nachbeben, darunter eines der Stärke 4,1.

Viele Verletzte

Nach Angaben von Gesundheitsminister Kemal Memişoğl auf der Plattform X gab es insgesamt 236 Verletzte - davon 173 in Istanbul, die übrigen in anderen Provinzen. Ihm zufolge wurden 15 Menschen noch in Krankenhäusern behandelt. Manche der Betroffenen hätten sich bei dem Versuch verletzt, sich mit Sprüngen aus Gebäuden in Sicherheit zu bringen. Laut dem Istanbuler Gouverneursamt gab es zunächst keine Berichte über eingestürzte Häuser.

Keine Informationen über Verletzte, Tote oder eingestürzte Gebäude

Einem ersten Beben um 12.49 Uhr (11.49 Uhr MESZ) folgten drei weitere mit einer Stärke zwischen 3,9 und 4,9, wie die Nationale Katastrophenschutzbehörde Afad auf X mitteilte. Als die Häuser anfingen zu zittern, liefen tausende Menschen in Panik auf die Straßen. 

"Ich habe das Beben gespürt und bin rausgerannt", sagte ein Maler in der Nähe des Galata-Turms, der vier Stockwerke herunterrasen musste.

Beben um die Stärke 7 ist laut Experten überfällig 

Das Gouverneursbüro rief die Bevölkerung auf, keine Gebäude zu betreten, die durch die Erdbeben beschädigt worden sein könnten. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, er verfolge die Entwicklungen genau. Die Beben waren auch in Griechenland und Bulgarien zu spüren.

Istanbul lebt in der Furcht vor dem "Big One": Einige südliche Stadtbezirke sind nur 15 Kilometer von der Nordanatolischen Verwerfung entfernt, die zu den aktivsten Erdbebenzonen der Erde gehört. Einige Experten halten ein Erdbeben der Stärke 7 bis zum Jahr 2030 für möglich, wodurch hunderttausende Gebäude ganz oder teilweise einstürzen könnten.

"Aus Panik aus der Höhe gesprungen": Starke Nachbeben in Istanbul

Zehntausende Tote beim letzten Erdbeben vor 2 Jahren

In der Türkei ist es wiederholt zu schweren Erdbeben gekommen. Im Februar 2023 hatte ein Beben der Stärke 7,8 den Südosten der Türkei und den Norden Syriens erschüttert. Es gab Zehntausende Tote und zahlreiche Verletzte in beiden Ländern.

Die Schäden waren enorm. Hunderttausende Menschen mussten in Zelten und Containern untergebracht werden, weil ihre Häuser zerstört oder einsturzgefährdet waren.

Kommentare