Epstein-Skandal: Ghislaine Maxwell bittet um Fußfessel
Die inhaftierte Ex-Freundin des verstorbenen US-Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, will gegen fünf Millionen Dollar Kaution auf freien Fuß kommen. In einem am Freitag bei Gericht eingereichten Dokument beteuern die Anwälte der 58-Jährigen, es bestehe „kein Fluchtrisiko“. Maxwell werde ihre Reisepässe abgeben und sich mit einer Fußfessel in eine New Yorker Wohnung zurückziehen.
Drei Reisepässe abgeben
Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell besitzt Reisepässe aus Großbritannien, Frankreich und den USA. Bei der Kaution von umgerechnet 4,4 Millionen Euro bieten die Anwälte an, dass sechs Geschäftspartner Maxwells für die Summe bürgen. Außerdem soll ein Anwesen in Großbritannien im Wert von 3,75 Millionen Dollar (3,31 Mio. Euro) als Sicherheit dienen.
Angst vor Coronavirus
Als Begründung für ihren Antrag auf eine Haftentlassung führen die Anwälte auch an, dass Maxwell sich im Gefängnis mit dem Coronavirus anstecken könnte. Sie betonen, Maxwell weise die gegen sie erhobenen Vorwürfe „entschieden“ zurück und wolle sich juristisch gegen sie zur Wehr setzen.
Die frühere Epstein-Vertraute war vor einer Woche in einem abgelegenen Landhaus im Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden und sitzt derzeit in einem New Yorker Gefängnis in Untersuchungshaft. Die US-Justiz wirft ihr vor, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann sexuell missbraucht wurden.
Maxwell soll am Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein. Bei einer Verurteilung drohen ihr 35 Jahre Gefängnis.
Anhörung am Dienstag
Eine Gerichtsanhörung ist für kommenden Dienstag geplant. Die Staatsanwaltschaft wird fordern, dass Maxwell bis zum Beginn des Prozesses in Untersuchungshaft bleibt. Die Anklage sieht eine große Fluchtgefahr bei der wohlhabenden Geschäftsfrau.
Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Der Multimillionär soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der bestens vernetzte Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan gefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben.
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