Ehepaar findet im neuen Haus 400.000 D-Mark - und wird verurteilt

D-Mark-Scheine und -Münzen
Die beiden wollten das Geld in einem Fundbüro melden und davon profitieren, doch fanden sich vor Gericht wieder.

Der Fund von 400.000 D-Mark in einem Nachttisch eines frisch gekauften Hauses stellte das Leben eines Ehepaars auf den Kopf – jedoch ganz anders, als man es erwarten würde.

Während Renovierungsarbeiten in ihrem neu erworbenen, alten Haus im deutschen Herbstein (Vogelsberg) machten die beiden die spektakuläre Entdeckung. Da die D-Mark-Scheine seit Ende 2001 jedoch nicht mehr als offizielles Zahlungsmittel gelten, entschied sich das Ehepaar dazu, den Fund beim Fundbüro zu melden.

Geldstrafe statt Geldsegen

Dort stießen sie jedoch auf eine unerwartete Hürde: Das Bielefelder Fundbüro lehnte die Annahme des Geldes ab und verwies das Paar stattdessen an die Polizei. In der Hoffnung, sich aus der Affäre zu ziehen, behaupteten die beiden, das Geld auf einem Schwimmbad-Parkplatz gefunden zu haben. Doch die Beamten wurden misstrauisch und nahmen Ermittlungen auf – mit Erfolg. Die Täuschung flog auf, und das Ehepaar musste sich vor Gericht verantworten.

Das Ergebnis: eine Geldstrafe in Höhe von 10.450 Euro. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Strafmildernd wertete das Gericht das Geständnis und die gezeigte Reue des Paares. Zudem waren die beiden einem fatalen Irrtum erlegen: „Ihr Motiv war, dass sie das Geld in das gekaufte, alte und heruntergekommene Haus stecken wollten und das Gefühl hatten, dass ihnen das Geld dafür auch zustehen würde“, erklärte ein Gerichtssprecher.

Kriminelle Herkunft? Ursprung des Geldes bleibt ein Rätsel

Dies stimmt allerdings nicht: Das Geld würde laut Gericht nämlich den Hinterbliebenen des verstorbenen früheren Hausbesitzers zugestehen. 

Woher die 400.000 D-Mark stammen, bleibt ein Rätsel. Die Ermittler gehen zwar davon aus, dass das Geld nicht auf legalem Wege erworben wurde, konnten jedoch bislang keinen Beweis für eine kriminelle Herkunft erbringen.

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