Donau-Schiffsunglück: Ungarische Polizei stellte Vermisstensuche ein

Donau-Schiffsunglück: Ungarische Polizei stellte Vermisstensuche ein
Sieben Todesopfer bei Kollision eines Kreuzfahrtschiffs und eines Motorboots. Vermisstensuche nun eingestellt.

Nach der Kollision eines Donau-Kreuzfahrtschiffes und eines Motorboots mit mindestens sieben Todesopfern in Ungarn hat die Polizei ihre Suche nach weiteren Vermissten eingestellt. Die Suche sei beendet worden, nachdem die Leiche des siebenten Todesopfers gefunden worden sei, erklärte die Polizei am Montag. Ein weiterer Vermisster, ein Insasse des Motorbootes, überlebte demnach den Unfall.

Der Mann, ein italienischer Staatsbürger, war bei dem Unglück zwar schwer verletzt worden, konnte sich aber an Land retten. Das Unglück ereignete sich vor rund einer Woche. Unweit des Dorfes Veroce 55 Kilometer nördlich der Hauptstadt Budapest war zunächst ein Mann mit einer blutenden Kopfwunde entdeckt worden. Die Polizei vermutete, dass er die Verletzung bei einem Bootsunfall auf der Donau erlitten hatte.

Bei der daraufhin eingeleiteten Suche fanden die Einsatzkräfte die Leichen eines Mannes und einer Frau sowie ein beschädigtes kleines Motorboot. Nach Erkenntnissen der Polizei waren an Bord des Bootes insgesamt acht Erwachsene gewesen. Drei Männer und zwei Frauen wurden zunächst weiter vermisst.

Die Behörden gelangten außerdem zu der Erkenntnis, dass zum mutmaßlichen Unglückszeitpunkt ein Kreuzfahrtschiff in der Gegend unterwegs gewesen war. Später stoppte die Polizei in der Nähe der Stadt Komarom ein solches Schiff mit einer deutlichen Beschädigung am Bug.

Der Kapitän des unter Schweizer Flagge fahrenden Schiffes sowie die Besatzung wurden daraufhin befragt. Der Kapitän wurde anschließend wegen des Verdachts verschiedener Vergehen festgenommen. Er hatte demnach keinerlei Rettungsmaßnahmen eingeleitet. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wird er jedoch nicht beschuldigt, den Unfall verursacht zu haben.

Im Mai 2019 waren beim schlimmsten Schiffsunfall in Ungarn seit mehr als einem halben Jahrhundert 25 südkoreanische Touristen sowie zwei Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen, als auf der Donau zwei Schiffen kollidierten.

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