D: Spitäler reduzieren Zahl der CoV-Intensivbetten

267 Patienten befinden sich momentan auf der Intensivstation
Viele Bundesländer reservieren nur noch zehn statt 35 Prozent solcher Betten. Es sei laut Gesundheitsministerium nicht geplant, daran etwas zu ändern.

Die deutschen Spitäler halten trotz steigender Infektionszahlen immer weniger Betten auf ihren Intensivstationen für Patienten frei, die schwer am neuartigen Coronavirus erkrankt sind. Laut der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung entschied die Landesregierung Baden-Württembergs diese Woche, dass künftig statt 35 nur noch zehn Prozent der Betten für diese Patienten reserviert sein sollen.

Sie folgte damit der Entwicklung in anderen Bundesländern. In Berlin sind bereits seit Juni nur noch zehn Prozent der Betten für Covid-Patienten reserviert, Niedersachsen folgte Mitte Juli. In Bayern und Brandenburg müssen die Krankenhäuser seit dem Sommer gar keine Intensivbetten mehr für Covid-Patienten freihalten, Hamburg schaffte die Quote im August ab. Anfang September kippte auch Sachsen-Anhalt die Regelung ganz.

Allein in Rheinland-Pfalz sind Krankenhäuser seit dem Frühjahr unverändert dazu angehalten, 20 Prozent ihrer Intensivbetten wegen Corona frei zu halten. Es sei nicht geplant, daran etwas zu ändern, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Mainz dem Blatt.

1,2 Millionen: Höchstzahl an Tests in Deutschland

Unterdessen ist in Deutschland die Zahl der Corona-Testsauf ein Rekordhoch gestiegen. Es seien in der vorigen Woche 1,12 Millionen Tests durchgeführt worden, so das Gesundheitsministerium am Samstag auf Anfrage. Es war vermutet worden, die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland könnte im Vergleich zu den Nachbarländern möglicherweise auch deshalb relativ niedriger sein, weil weniger getestet werde.

Bund und Länder in Deutschland hatten sich darauf geeinigt, dass die kostenlosen Tests für Rückkehrer aus Nicht-Risiko-Gebieten am 15. September endeten. Bayern will sie aber noch bis 1. Oktober fortsetzen. Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuvor gesagt, man wolle eine Überlastung der Laborkapazitäten vermeiden und strebe deshalb wieder eine stärkere Priorisierung an. Nach Ende der Reisezeit sollen deshalb zielgerichteter Personen mit Symptomen und Kontakt zu Covid-19-Patienten getestet werden, aber auch Pflegekräfte oder Ärzte sowie Pflegebedürftige, um diese Personengruppen stärker zu schützen. Zudem gilt der Schulbereich als eine der Prioritäten.

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